Zürich – EFG International hat im ersten Halbjahr 2022 seinen zugrunde liegenden Reingewinn deutlich gesteigert. Der Vermögensverwalter konnte mehr Neugeld anziehen, die verwalteten Vermögen gingen indes als Folge der sinkenden Aktienmärkte zurück.
Der so genannte zugrunde liegende Reingewinn, der diverse negative Sonderposten ausschliesst, stieg um 40 Prozent auf einen Rekordwert von 115,0 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der den Aktionären zurechenbare IFRS-Reingewinn sank indes auf 100,3 Millionen Franken von 106,5 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum.
Der Betriebsertrag verringerte sich auf 603,9 Millionen Franken, nachdem es im Vorjahr noch 629,3 Millionen Franken gewesen waren. Die Ausgaben stiegen leicht auf 477,1 Millionen Franken, nach 475,9 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das Aufwand-Ertragsverhältnis (Cost/Income-Ratio) verbesserte sich dennoch auf 77,3 Prozent von 79,6 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Beim Betriebsertrag und IFRS Reingewinn konnte EFG die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertreffen. Etwas schwächer als erwartet vielen jedoch der Neugeldzufluss und die verwalteten Vermögen aus.
Verwaltete Vermögen rückläufig
Die Verwalteten Vermögen sanken per Ende Juni auf 155,8 Milliarden Franken, nachdem es per Ende des ersten Quartals 2022 166,7 Milliarden waren. Der Rückgang erklärt sich vor allem durch die stark gefallenen Kurse an den Aktienmärkten. Teilweise ausgeglichen wurde dies durch Neugeldzuflüsse und positive Wechselkurse, schreibt das Unternehmen weiter.
Beim Netto-Neugeld konnte EFG dennoch eine positive Entwicklung vermelden. Insgesamt flossen 1,7 Milliarden Franken dem Unternehmen zu, was einem Wachstum von 2 Prozent entspricht. Das Neugeld kam vor allem aus der Region Kontinentaleuropa und Naher Osten, heisst es weiter. Dennoch verfehlte EFG die eigenen Zielbereich von 4 bis 6 Prozent Neugeldwachstum. Im Vorjahrszeitraum hatte der Zuwachs noch bei 5,3 Prozent gelegen.
Einen Ausblick auf das Gesamtjahr kommunizierte EFG nicht. Das Unternehmen erwartet jedoch, von den steigenden Zinsen profitieren zu können und die Umsatz-Marge in den nächsten Monaten auf über 80 Basispunkte heben zu können.
Ernennung von neuer Chefjuristin
Mit der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen gab EFG auch die Ernennung von Maria Leistner als Global Head of Legal & Compliance bekannt. Sie wird ihr Amt am 1. November antreten. In ihrer Rolle untersteht sie direkt CEO Giorgio Pradelli.
Leistner kommt von der Quintet Private Bank zur EFG. Dort war sie zuletzt als Group Chief Legal Officer und Mitglied der Geschäftsleitung tätig. Seit April hatte Vassiliki Dimitrakopoulou den Rechtsbereich interimistisch geleitet. Sie wird zur Stellvertreterin von Leistner werden, heisst es weiter. (awp/mc/ps)