Zürich – Der ehemalige Bankmanager Joachim Straehle ist tot. Der frühere CEO der Zürcher Vermögensverwaltungsbank EFG International und der Basler Bank Sarasin ist am vergangenen Samstag «völlig unerwartet» verstorben, wie einer am Dienstag publizierten Todesanzeige seiner Angehörigen in der «Neuen Zürcher Zeitung» zu entnehmen ist.
Der 1958 geborene Straehle begann seine Karriere im Schweizer Bankwesen bei der Credit Suisse, damals noch Schweizerische Kreditanstalt (SKA). Zu dieser kehrte er auch nach einem mehrjährigen Abstecher zur Bank Julius Bär zurück, um im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft die Leitung der Regionen Asien-Pazifik, Mittlerer Osten und Russland zu übernehmen.
Rücktritt bei Safra Sarasin 2013
2006 erfolgte dann der Wechsel nach Basel, wo Straehle zum Leiter der Bank Sarasin berufen wurde. Als die traditionsreiche Privatbank 2011 zum Verkauf stand, machte er keinen Hehl daraus, dass er sich auch gerne selbst über ein Management-Buyout beteiligen wollte. Es kam allerdings anders: Ende 2011 übernahm die brasilianische Safra-Gruppe die Bank. 2013 trat Straehle als CEO der Bank Safra Sarasin zurück.
Ein Comeback gelang dem Bankier Anfang 2015 bei der EFG International, wo er zunächst eigentlich als Verwaltungsratspräsident vorgesehen war. Stattdessen übernahm Straehle im April 2015 das Amt des CEO der Vermögensverwaltungsbank, während der bisherige CEO John Williamson auf den Posten des Verwaltungsratspräsidenten wechselte.
Unter der Führung Straehles wagte die Zürcher Vermögensverwaltungsbank 2016 die Übernahme der fast gleich grossen Tessiner Privatbank BSI, eine Fusion, die allerdings stark von der Verwicklung der BSI in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB belastet war. 2017 übergab er das Amt an seinen Stellvertreter Giorgio Pradelli, und trat in den Ruhestand. (awp/mc/pg)