Eigenheimkauf: Soll ich oder soll ich nicht?

Hypotheken

(Foto: Andy Dean - Fotolia.com)

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Gerhard E. Walde, Walde & Partner Immobilien, über den Umgang mit Unsicherheiten beim Eigenheimkauf:

Zollikon – Wer vor dem Entscheid steht, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, fragt sich im heutigen Marktumfeld: «Soll ich wirklich oder soll ich nicht?» Die Antwort lautet: «Wollen Sie und können Sie? Dann sollen Sie.» Weshalb, schreibt Gerhard E. Walde im folgenden Beitrag.

Wer sich mit dem Gedanken befasst, ein Eigenheim zu kaufen, aber unsicher ist, ist in bester Gesellschaft. Niemand ist da, der einem die Sicherheit gibt, den richtigen Entscheid zu treffen. Niemand ist da, der verlässlich weiss, wohin sich der Immobilienmarkt bewegt, und niemand weiss, wie sich die Hypothekarzinsen langfristig entwickeln. Offen bleibt zudem, ob der Bezug von Pensionskassengeldern in Zukunft noch möglich ist, und last, but not least mutet die Beurteilung, ob ein Kaufpreis angemessen ist, oft willkürlich an. Die eine Bankschätzung bescheinigt ja, eine andere nein.

Auch heute noch mit gutem Grund kaufen
Bei all diesen unbeantworteten Fragen ist die Unsicherheit vor dem Kaufentscheid mehr als verständlich. Trotzdem ist meine Empfehlung dieselbe wie vor fünf, zehn und auch vor zwanzig Jahren: Wer ein Eigenheim heute und nicht erst in unbestimmter Zukunft will, eine den persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen entsprechende Wunschimmobilie gefunden hat sowie Tragbarkeit und Finanzierung langfristig sicherstellen kann, der darf auch heute mit gutem Gewissen kaufen. Warum?

Die folgenden fünf Tipps helfen, die bestmögliche Entscheidungsgrundlage für den Kauf eines Eigenheims zu schaffen und bieten die grösstmögliche Sicherheit, auch «richtig» zu entscheiden.

Tipps für den Eigenheimkauf
Gerhard Walde empfiehlt, im heutigen Marktumfeld beim Eigenheimkauf wie folgt vorzugehen:

  1. Erstellen Sie ein Budget: Setzen Sie sich schonungslos mit Ihren persönlichen finanziellen Möglichkeiten auseinander. Sprechen Sie mit Ihrer Bank. Bringen Sie in Erfahrung, was Sie sich leisten können und wollen, damit der Wohntraum nicht zum Albtraum wird.
  2. Erstellen Sie eine Liste: Setzen Sie sich (zusammen mit dem Partner) an den Tisch und bestimmen Sie die zehn wichtigsten Anforderungen an Ihr Wunschobjekt. Diese Liste zu erarbeiten ist nicht so leicht, wie man meint. Doch der Aufwand lohnt sich, denn sie ist das wichtigste Instrument, damit Sie die Wunschliegenschaft finden.
  3. Suchen und prüfen: Informieren Sie sich auf den Immobilienportalen im Internet und verschaffen Sie sich anhand Ihrer Zehn-Punkte-Liste einen Überblick. Besichtigen Sie möglichst viele Angebote, die in Frage kommen könnten, und tun Sie dies in kurzer Zeit. Nur so können Sie objektiv vergleichen. Prüfen Sie jedes Angebot anhand Ihrer Liste. Kommen Sie auf sieben Übereinstimmungen, prüfen Sie es genauer.
  4. Verhandeln und entscheiden: Entspricht ein Angebot in mindestens acht Punkten Ihren Vorstellungen, haben Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit die Wunschimmobilie gefunden. Signalisieren Sie sofort Ihr Interesse und unterbreiten Sie ein seriöses Angebot. Holen Sie von mindestens drei Banken oder Hypothekenanbietern eine Offerte ein, es lohnt sich. Ist die Finanzierung gesichert, können Sie sich guten Gewissens dafür entscheiden – auch heute.
  5. Der Preis liegt über der Bankschätzung, was tun? Es kann vorkommen, dass der Kaufpreis über dem Schätzwert der Bank liegt, Sie die Immobilie aber trotzdem kaufen wollen und können. Eine Differenz von fünf bis zehn Prozent ist nicht aussergewöhnlich. Nehmen wir an, die Differenz beträgt 100’000 Franken (die Sie als zusätzliches Eigenkapital einbringen müssen). Überlegen Sie sich, wie viel es Ihnen wert ist, in den nächsten 20 Jahren in Ihrer Wunschimmobilie zu wohnen. Auf 20 Jahre gerechnet beträgt die Mehrbelastung noch 5000 Franken jährlich beziehungsweise rund 400 Franken monatlich.

(Walde & Partner/mc/ps)

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