Öltanks in Saudi-Arabien. Flossen neben dem schwarzen Gold auch Bestechungsgelder? (Bild: gaf)
New York – Wie die Tageszeitung The National aus Abu Dhabi in ihrer Ausgabe vom Sonntag, 28. August 2011, berichtet, hat die Al Rushaid Petroleum Investment Corporation beim Obersten Gericht des Bundesstaates New York Klage gegen die Banque Pictet & Cie erhoben. Der Grund: der Ölinvestor aus Saudi-Arabien wirft der Genfer Privatbank vor, Beihilfe („aiding and abetting“) für drei Al Rushaid-Mitarbeiter geleistet zu haben, bei Geschäften, die durch Bestechung zustande gekommen seien.
Aufgrund der mutmasslich illegalen Kickback-Vereinbarungen, die sich auf 4 Mio. Dollar beliefen, behaptet Al Rushaid, einen Verlust von 350 Mio. Dollar wegen geplatzter Verträge erlitten zu haben, berichtet The National. Die drei mutmasslich fehlbaren Manager hätten zum Zeitpunkt des Geschäfts in Dubai gewohnt und von dort aus eine Scheinfirma namens „TSJ Engineering Consulting“ auf den British Virgin Islands kontrolliert. Diese hätte ausschliesslich dazu gedient, die Transaktionen zu verschleiern. TSJ habe ein Konto bei der Bank Pictet geführt.
Al Rushaid habe als Beweismittel Teile des Schriftverkehrs per E-Mail zwischen der Bank und TSJ-Management eingereicht. Die Klägerin fand die Aufzeichnungen angeblich in einem Container, abgelegen in der Wüste von Saud-Arabien. Die Zeitung The National gibt an, Pictet habe auf deren Anfrage um eine Stellungnahme nicht reagiert.
Für die Genfer Privatbank Pictet ist der Mittlere Osten einer der wichtigsten aufstrebenden Märkte für wohlhabende Kunden. In Dubai unterhält Pictet eine Repräentanz. In den grossen Tageszeitungen am Golf wirbt Pictet, gegründet 1805, regelmässig mit ganzseitigen Anzeigen für seine Dienste in der Vermögensverwaltung. (gaf)