Mario Monti, italienischer Ministerpräsident sowie Wirtschafts- und Finanzminister ad interim.
Mailand – Die Lage am italienischen Anleihemarkt hat sich am Montag weiter entspannt. Die Rendite von zehnjährigen italienischen Staatsanleihen rutschte zeitweise bis an die Marke von 6 Prozent, auf 6,011 Prozent. Unter der Marke von sechs Prozent hatte die Zehnjährige zuletzt am 17. Oktober notiert. Zuletzt lag die Rendite bei 6,080 Prozent. Das sind 13 Basispunkte weniger als am Freitag. Der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen lag bei 4,103 Prozent.
Mit der Sorge vor einer Eskalation der Euro-Schuldenkrise war die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien deutlich über die Marke von 7,0 Prozent gestiegen. Der seit knapp zwei Wochen anhaltende Abwärtstrend bei den Risikoaufschlägen zu deutschen Bundesanleihen sei auf das Spar- und Reformen der neuen italienischen Regierungen zurückzuführen, sagten Händler. So stützt aber auch die grosszügige Liquiditätsversorgung der Europäische Zentralbank (EZB) die Anleihemärkte der Krisenländer.
Sich abzeichnende Einigung in Athen stützt
Am Montag sorgte jedoch auch die sich abzeichnende Einigung zwischen Griechenland und den Banken über einen freiwilligen Schuldenerlass für Erleichterung. Auch die Debatte über eine mögliche Zusammenlegung der Rettungsfonds EFSF und ESM führte zu einer verbesserten Stimmung. Die Entwicklung in Italien gilt für die gesamte Eurozone als entscheidend, da das Land aufgrund seiner Grösse kaum durch die anderen Eurostaaten aufgefangen werden könnte. Auch in Spanien, Portugal und Irland entspannte sich die Lage an den Anleihenmärkten weiter. (awp/mc/ps)