Goldman Sachs von schwachem Jahresauftakt erholt

Goldman Sachs von schwachem Jahresauftakt erholt
Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein. (Paul Elledge Photography/Wikimedia, Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons)

Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein. (Paul Elledge Photography/Wikimedia, Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons)

New York – Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich trotz der Brexit-Sorgen von den Einbrüchen zu Jahresbeginn erholt. Im zweiten Quartal zogen die Einnahmen aus dem schwankungsanfälligen Handelsgeschäft deutlich an, wie das Wall-Street-Institut am Dienstag in New York mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings sackten die Erträge um 13 Prozent auf 7,9 Milliarden US-Dollar ab. Das lag zum einen an einer Abkühlung des Geschäfts mit Firmenübernahmen, zum anderen verdiente Goldman im Eigenhandel weniger.

Unter dem Strich legte der Gewinn dennoch um fast drei Viertel auf 1,8 Milliarden Dollar zu. Das Vorjahresergebnis war von einer 1,45 Milliarden Dollar schweren Rückstellung für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten wegen Hypothekengeschäften belastet. Diesmal fielen solche Rechtskosten kaum ins Gewicht. Die Zahlen lagen deutlich über den Erwartungen von Analysten. «Trotz der Unsicherheiten wegen des Brexit haben wir solide Zahlen erreicht», sagte Vorstandschef Lloyd Blankfein.

Umsätze im Anleihengeschäft ziehen wieder an
Zu Jahresbeginn hatten Investmentbanken weltweit unter den heftigen Turbulenzen an den Kapitalmärkten gelitten. Vor allem das Geschäft mit Anleihen brach ein. Seit März zogen die Umsätze in diesem Bereich aber wieder an. Davon profitierte auch Goldman Sachs. Das überraschende Votum der Briten für einen Austritt aus der EU vom 23. Juni hinterliess bislang noch wenig Spuren in der Quartalsbilanz.

Die geringeren Einnahmen im Jahresvergleich kompensierte Goldman auch durch geringere Kosten etwa für Gehälter und Boni. Dabei zahlten sich auch Stellenstreichungen aus. Vor allem im Anleihenhandel hat die Bank laut «Wall Street Journal» in diesem Jahr schon einige hundert Beschäftigte entlassen.

Bankchef Blankfein versucht seit langem, die grosse Abhängigkeit vom schwankungsreichen Handelsgeschäft zu reduzieren. Inzwischen bietet Goldman – das sich eigentlich nie für Privatkunden interessierte – sogar Online-Sparkonten an. Zudem baut das Institut die Vermögensverwaltung aus. An den vergangenen Tagen hatte die US-Konkurrenz von Goldman schon überraschend gute Quartalszahlen vorgelegt. (awp/mc/pg)

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