EU-Währungskommissar Olli Rehn.
Brüssel – In der Debatte um die Finanzausstattung europäischer Banken warnt die EU-Kommission vor Panikmache. «Das Bild ist klar und die Art und Weise zum Handeln auch», sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Dienstag in Brüssel. «Es sollte kein Bangemachen geben», sagte er.
Die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hatte am Wochenende gesagt, europäische Banken müssten rekapitalisiert werden. Der Sprecher sagte, europäische Banken hätten im Zuge der Stresstests vom vergangenen Juli ihr Eigenkapital um rund 50 Milliarden Euro gestärkt.
Rehn befürwortet privatwirtschaftliche Lösungen
Banken mit einer zu schwachen Kapitalausstattung seien im Sommer aufgefordert worden, innerhalb von sechs bis neun Monaten handeln. «Dieser Prozess läuft nun.» Rehn hatte bereits gesagt, dass er dabei privatwirtschaftliche Lösung wie beispielsweise Fusionen von Banken befürwortet. Die öffentliche Hand solle nur einschreiten, falls dies nicht klappe.
Trotz der Kapitalmassnahmen sei es für europäische Banken in den vergangenen Wochen schwierig gewesen, an Geldmittel zu kommen, sagte der Sprecher.
EU-Kommission erwartet Besserung der Situation
Die EU-Kommission erwartet, dass sich die Lage verbessere. Liquidität könne auch über die Zentralbanken bereitgestellt werden. Der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, hatte am Montag im Europaparlament gesagt, es gebe kein Liquiditätsmangel für das europäische Bankensystem. (awp/mc/pg)