EU-Währungskommissar Rehn kritisiert Griechenland

Olli Rehn

EU-Währungskommissar Olli Rehn.

Berlin – EU-Währungskommissar Olli Rehn hat Griechenland wegen mangelnder Fortschritte beim Reformkurs scharf kritisiert. «Griechenland muss die Wirtschaftsreformen beschleunigen und die vollständige Umsetzung des Privatisierungsprogramms sicher stellen», sagte Rehn im Vorfeld eines Treffens der Finanzminister des Eurogebiets am Montag in Brüssel der Zeitung «Die Welt».

Ausserdem müssten die Parteien ihre politischen Streitigkeiten beenden. «Es ist illusionär zu glauben, dass es eine Alternative zu dem wirtschaftlichen Reformprogramm gibt.» Im Internationale Währungsfonds (IWF) gebe es allerdings Zweifel, ob dem hochverschuldeten Griechenland weitere Kredithilfen bereitgestellt werden sollten, meldet die «Welt» unter Berufung auf mehrere hochrangige EU-Diplomaten. Sollte sich der IWF bei der Auszahlung der nächsten Kredittranche von 12 Milliarden Euro im Juni verweigern, würden die Europäer den gesamten Betrag übernehmen.

«Wir können das nicht ohne Deutschland machen»
Rehn forderte Deutschland auf, das Hilfspaket von 78 Millionen Euro für Portugal zu unterstützen. Die EU-Finanzminister wollen am Montag bei ihrem Treffen darüber entscheiden. «Wir können das nicht ohne Deutschland und seine Bereitschaft, die Stabilität des Euro zu sichern, machen», sagte Rehn. «Indem wir Portugal unter strikten, aber realistischen Bedingungen helfen, schützen wir auch die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und die Ersparnisse der deutschen Bürger.» (awp/mc/ps)

EU-Kommission

Exit mobile version