Europäische Bankenindustrie im zweiten Jahr der Erholung

(Bild: © styleuneed - Fotolia.com)

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Zürich – Roland Berger Strategy Consultants hat die Ergebnisse der 100 bedeutendsten europäischen Banken untersucht. Die Strategieberater haben fünf Prioritäten auf der Agenda der CEOs europäischer Banken ausgemacht. Bei den Schweizer Banken liegt der Fokus darüber hinaus noch verstärkt auf der Transformation der Geschäftsmodelle an die neue Regulierungs-Realität.

Die wichtigsten Erkenntnisse über die Lage der europäischen Bankenindustrie:

Gemäss Roland Berger Strategy Consultants müssen die CEOs europäischer Banken folgende Prioritäten verfolgen:

  1. Abschliessen der Bilanzanpassungen: Das Comprehensive Assessment (CA) der EZB wird ein bedeutender Meilenstein sein, zu zeigen, dass sich die europäische Bankenindustrie von gefährlich unterkapitalisiert zu gut kapitalisiert entwickelt hat. Die Restrukturierung der Bilanzen wird 2014 bei einigen Banken weitergehen. Die zentrale Herausforderung dieser von der EZB zum ersten Mal absolvierten Übung besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen dem Gewährleisten der Robustheit des Bankensystems und der Deckung des Finanzierungsbedarfs der europäischen Wirtschaft zu finden.
  2. Bereitschaft zur sanften Entkopplung von staatlichem Risiko und Bankenrisiko: Die jüngste Belastung der Bankbilanzen durch Staatsschulden könnte in einigen Regionen noch zu Spannungen bei der Finanzierung führen, dürfte aber nicht mehr den Bankensektor destabilisieren. Doch die Refinanzierung durch die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt ab, und Regierungen planen den Verkauf von Bankaktien. Die sanfte Entkopplung von staatlichem Risiko und Bankenrisiko wird weiter voranschreiten.
  3. Erhöhte Disziplin in der Wirksamkeit von Kostensenkungen und Aufbau einer Kultur der Effizienz und Sparsamkeit (Frugality): Viele Bankchefs glauben, dass sie ihren Organisationen strenge Kostendisziplin verordnet haben. Doch die Banker müssen ihre Fähigkeit verbessern, dass die Kosteneinsparungen in ihrer Erfolgsrechnung auch wirklich ankommen. Aus anderen Branchen erkennt man sich ähnelnde Muster der Effizienz und Sparsamkeit: radikale Vereinfachung, Modularisierung, Ausgliederungen und Kooperationen. Es geht also nicht um weitere Kostensenkungsübungen, sondern um eine Veränderung der Spielregeln zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
  4. Mut zu «First Mover»-Innovationen: Innovation wird für die Bankenindustrie eine Triebkraft des Wachstums sein. Banker müssen verstehen, dass Innovation nicht gleichzusetzen ist mit der Entwicklung neuer Produkte oder der Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Top-Manager dürfen nicht mehr glauben, dass das Bankwesen eine Branche ist, in der man besser als «Follower» agiert denn als «First Mover».
  5. Schwellenländer wieder ins Visier nehmen: Die Geschichte internationaler Banken in den vergangen Jahren war bis auf wenige Ausnahmen von Rückzug gekennzeichnet. Auf der Suche nach neuen Wachstumschancen sollten Banken wieder über Möglichkeiten nachdenken, über Allianzen und Partnerschaften Zugang zum wachsenden Pool von Gewinnen in den Schwellenländern zu erhalten.

(Roland Berger Strategy Consultants/mc/pg)

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