Frankfurt – Die grossen US-Banken lassen beim Gewinn trotz Einbussen im ersten Halbjahr 2022 die europäische Konkurrenz weiterhin meilenweit hinter sich.
Zwar sank der Nettogewinn der nach Bilanzsumme zehn grössten US-Kreditinstitute im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Summe um 20 Prozent auf umgerechnet gut 76,7 Milliarden Euro, wie eine Auswertung des Beratungsunternehmens EY ergab.
«Dennoch bleibt der Trend der vergangenen Jahre intakt: Die grossen US-Banken lassen ihre europäischen Wettbewerber beim Gewinn und der Profitabilität weit hinter sich – auch wenn der Abstand im ersten Halbjahr kleiner geworden ist», ordnete EY-Partner Thomas Griess ein. Seit 2017 sind die Gewinne der grössten US-amerikanischen Banken in einem ersten Kalenderhalbjahr nach EY-Angaben jeweils mindestens doppelt so hoch wie die ihrer europäischen Konkurrenten.
Verdienst-Rückgang um 4,5 Prozent
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 verdienten die zehn nach Bilanzsumme grössten Geldinstitute in Europa demnach unter dem Strich zusammen rund 36 Milliarden Euro. Das waren 4,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Während in den USA acht der zehn in der Auswertung erfassten Geldinstitute im ersten Halbjahr ein Konzernergebnis von mehr als fünf Milliarden Euro vorweisen konnten, gelang dies in Europa nur der britischen HSBC und der französischen BNP Paribas. Das bestverdienende Institut unter den zwanzig Banken, deren Zahlen in die EY-Analyse einfliessen, war die US-Grossbank JPMorgan Chase mit umgerechnet 16,2 Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr.
An der Börse waren die US-Top-Ten unter den Geldhäusern mit rund 1,2 Billionen Euro Ende September des laufenden Jahres fast dreimal so viel wert wie die zehn grössten europäischen Geldhäuser (rund 396 Milliarden Euro). (awp/mc/ps)