Ex-Pleitekandidat Fannie Mae verdient 84 Milliarden Dollar

Ex-Pleitekandidat Fannie Mae verdient 84 Milliarden Dollar

Washington – Der in der Finanzkrise von der US-Regierung vor der Pleite bewahrte Hausfinanzierer Fannie Mae feiert ein grandioses Comeback. Das nunmehr staatlich kontrollierte Unternehmen wies für das vergangene Jahr einen Gewinn von unterm Strich 84,0 Milliarden Dollar aus. Das ist fast fünfmal so viel wie 2012. Fannie Mae ging am Freitag dann auch nicht davon aus, in diesem Jahr wieder soviel zu verdienen.

Der Ausnahmegewinn ist eine gute Nachricht für den US-Steuerzahler, der Fannie Mae und die Schwestergesellschaft Freddie Mac in der Krise mit einem 187 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket gestützt hatte. Die Finanzfirmen stottern die Summe über Dividenden ab. Fannie Mae kündigte für März die nächste Zahlung über 7,2 Milliarden Dollar an – damit wäre die Schuld abgetragen. Insgesamt kämen die beiden Hausfinanzierer auf Ausschüttungen über 192,4 Milliarden Dollar. Fannie und Freddie bleiben jedoch weiter unter staatlicher Kontrolle.

Steigende Häuserpreise, solventere Kreditnehmer
Es gibt mehrere Gründe für die Gewinnflut: Erstens wirken sich die damaligen Verluste heute steuerlich vorteilhaft aus. Zweitens sind die Häuserpreise in den USA gestiegen und die Kreditnehmer zahlen ihre Raten zuverlässiger. Drittens hatten Fannie Mae und Freddie Mac sich mit Grossbanken auf Entschädigungen geeinigt, denen sie Betrug bei Hypothekengeschäften vor der Finanzkrise vorgeworfen hatten.

Die gigantischen Dividendenzahlungen von Fannie Mae und Freddie Mac hatten der US-Regierung in den Haushaltsstreitigkeiten im vergangenen Jahr finanzielle Luft verschafft. Fannie Mae würde inklusive der März-Zahlung 121,1 Milliarden Dollar überwiesen haben. Freddie Mac zahlte bis zum Dezember 71,3 Milliarden Dollar. Der Geschäftsbericht des Unternehmens für das vergangene Jahr steht aber noch aus.

Die Konzerne spielen bei der Stabilisierung des US-Häusermarktes eine wichtige Rolle. Ihre Aufgabe ist es, Hauskredite von privaten Banken aufzukaufen, damit diese wieder neue Kredite vergeben können. Als der US-Immobilienmarkt jedoch in der Krise einbrach, gerieten Fannie Mae und Freddie Mac in Not und der Staat musste sie auffangen. Es war eine der teuersten Rettungsaktionen jener Zeit. (awp/mc/pg)

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