Executive Market Briefings: Kolumbien – Die Schweiz Lateinamerikas

Executive Market Briefings: Kolumbien – Die Schweiz Lateinamerikas

Bogotá (Foto: geeksonaplane.com)

Zürich – Kolumbien ist vielen noch bekannt als wirtschaftlich und politisch instabiles Land, welches mit den Drogenkartellen aus Cali und Medellín, der marxistischen FARC-Guerilla sowie einer korrupten und ineffizienten Verwaltung zu kämpfen hatte.

Dies ist korrekt, doch die Zeiten haben sich geändert. Obwohl Kolumbiens 47 Mio. Einwohner noch mit ihrer Vergangenheit kämpfen und vor allem von Rohstofferlösen leben (Erdöl und Erdgas, Kohle, Kaffee, Gold, Smaragde, Schnittblumen), geht es ihnen heute wirtschaftlich besser als so manchem EU-Land. Ein stabiles Wirtschaftswachstum von ca. 4%, ein fast ausgeglichener Haushalt und eine Staatsverschuldung von nur 25% lassen so manche Europäer neidisch nach Kolumbien blicken.

Nachholbedarf bei der Infrastruktur, der Verwaltung und der Korruption
Kolumbien bekennt sich – im Gegensatz zu seinen Nachbarn Ecuador und Venezuela – klar zur Globalisierung. So ist Kolumbien Mitglied der Pazifik-Allianz und hat mit mehr als zwanzig Staaten und Freihandelszonen bilaterale Freihandelsabkommen abgeschlossen, u.a. mit den USA und der EU. Trotz aller Erfolge und Wachstumspotentiale hat Kolumbien noch Nachholbedarf, zum Beispiel bei der Infrastruktur, der ineffizienten Verwaltung und der noch weit verbreiteten Korruption. So ist es billiger einen Container von China nach Kolumbien zu transportieren als von Cartagena nach Bogota. Hier setzt Kolumbien gezielt an und wird in den nächsten Jahren bis zu 10% des BIP (!) speziell in den Ausbau des Strassennetzes, Häfen und Eisenbahnverbindungen investieren.

Markeintritt
Trotz der vielen Erfolge taucht Kolumbien noch viel zu selten auf dem Radar europäischer Exporteure auf. Noch zurückhaltendender sind diese bei der Gründung von lokalen Niederlassungen und Produktionsstätten, obwohl sich Kolumbien aufgrund seiner geographischen Lage, der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Stabilität und der vielen Freihandelsabkommen als Hub in Lateinamerika anbietet.

Daniel Breitenmoser, CEO Nelcons Kolumbien: „Kolumbien hat sich in den letzten Jahren enorm zum Besseren verändert. Meiner Meinung nach ist es zur Zeit die von europäischen Firmen am meisten unterschätzte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Gleichzeitig scheint sich dies zu ändern, was sich in einem deutlich gestiegenen Interesse an Dienstleistungen im Bereich Markteintritt ausdrückt.“ (C2NM/mc/hfu)

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