Experten sehen neue Chancen in Emerging Markets
Von Zsolt Papp, UBP (Union Bancaire Privée)
Genf – Investitionen in Emerging Markets bieten gerade im Umfeld steigender Zinsen in den USA attraktive Anlagemöglichkeiten im Anleihenmarkt von Schwellenländern. Von einem diversifizierten Anlageportfolio mit Anlagen in den Emerging Markets erwartet Zsolt Papp von UBP höhere Renditen.
Die makroökonomische Lage charakterisiert sich gegenwärtig über tiefe Zinssätze und entsprechend tiefe Erträge. Manche Investoren erwarten mit der Erholung und Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage und dem Rückgang der Arbeitslosenquote in den USA, dass die Zentralbanken den Leitzins in naher Zukunft erhöhen werden. Die Stimmung im globalen Markt bleibt weiterhin durch den US-Finanzmarkt dominiert, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere für Schwellenländer erschwert. Dennoch zeichnen sich gerade jetzt attraktive Möglichkeiten für Investments in Anleihen von Schwellenländern ab.
Zinsertragskurve kontinuierlich beobachten
Anleger sollten sich auf kurzfristige Obligationen, mit einer Laufzeit von maximal eineinhalb bis drei Jahren konzentrieren und eine nicht zu starke Abhängigkeit gegenüber den Zinsentwicklungen des US-Fiskus aufweisen. Zentral ist die kontinuierliche Beobachtung der Zinsertragskurve – ein wichtiger Indikator für Anleger. Generell spielt das Risikomanagement im Rahmen solcher Anleihen eine wichtige Rolle. Die UBP empfiehlt daher eine defensive Haltung gegenüber Obligationen mit langen Laufzeiten oder Portfolios, welche empfindlich auf Schwankungen im US-Markt reagieren. Auch Anleihen von Unternehmen mit schwachen Fundamentaldaten oder Off-Benchmark-Positionen sollten vermieden werden, während die Liquidität einen grossen Stellenwert einnimmt. (UBP/mc/ps)
Über den Autor
Zsolt Papp ist seit 2010 verantwortlicher Makro-Stratege und Investmentspezialist für EM Fixed Income bei UBP (Union Bancaire Privée). Er blickt auf 21 Jahre Erfahrung an den Finanzmärkten zurück und befasst sich seit 18 Jahren mit Investments in Schwellenländern.