EY: Geopolitische Veränderungen zeichnen ein gemischtes Bild der IPO-Aktivität

EY: Geopolitische Veränderungen zeichnen ein gemischtes Bild der IPO-Aktivität
Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – Die Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY Schweiz zeigen: Weltweit blieben die IPO-Märkte im ersten Quartal 2025 trotz der geopolitischen Entwicklungen vergleichsweise stabil. Die Zahl der Erstnotizen lag mit 291 leicht über dem Vorjahreswert von 283. Das Gesamtemissionsvolumen stieg sogar um 20 Prozent auf 29,3 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 24,5 Mrd. US-Dollar)

Im Jahresvergleich waren die IPO-Märkte in den USA und Asien im ersten Quartal 2025 deutlich robuster als die Märkte anderer Regionen. In den USA gab es insgesamt 59 Börsengänge, ein Plus von 55 Prozent (38 in Q1 2024). Davon kam mehr als jedes zweite IPO (34) aus dem Ausland. Das Gesamtvolumen erreichte 8,9 Mrd. US-Dollar nach 8,8 Mrd. im Vorjahresquartal. Im asiatischen Raum lag die absolute Zahl an IPOs bei 116 (nach 118 in Q1 2024) auf Vorjahresniveau, das Emissionsvolumen stieg dagegen um 87 Prozent auf 10,9 Mrd. US-Dollar. Leicht rückläufig war die Entwicklung in Europa mit 29 Börsengängen (30 in Q1 2024); das Volumen erreichte 4,1 Mrd. US-Dollar nach 6,2 Mrd. in Q1 2024. Der chinesische IPO-Markt erholte sich und liegt über dem Vorjahresniveau mit 49 IPOs und erreichte ein Plus von 41 Prozent beim Volumen (5,7 nach 4,1 Mrd. US-Dollar im Vorjahr).

JX Advanced Metals mit grösstem Börsengang
Vom weltweiten Emissionsvolumen von 29,3 Mrd. US-Dollar entfiel ein Viertel auf Technologie-Unternehmen. Der grösste Börsengang des laufenden Quartals war das japanische Unternehmen JX Advanced Metals mit rund 3,0 Mrd. US-Dollar, gefolgt von den US-Unternehmen Venture Global (1,75 Mrd. US-Dollar), CoreWeave (1,5 Mrd. US-Dollar) und SailPoint (1,38 Mrd. US-Dollar). Mit der schwedischen Asker Healthcare Group AB (886 Mio. US-Dollar) und dem spanischen Unternehmen HBX Group (772 Mio. US-Dollar) schafften es zwei europäische Firmen auf die Plätze 6, beziehungsweise 8 der Top 10, beide Unternehmen wurden bis zum Börsengang durch Private Equity Firmen gehalten.

Private Equity und Venture Capital Firmen waren im ersten Quartal 2025 an 9% der gesamten Börsengänge beteiligt, machten jedoch 31% des globalen Emissionsvolumens aus.

Auf der Liste der grössten Börsengänge in Europa folgen auf die schwedische Asker Healthcare Group AB und die spanische HBX Group die Roko AB aus Schweden (526 Mio. US-Dollar), Diagnostyka SA aus Polen (418 Mio. US-Dollar), und die Ferrari Group aus dem Vereinigten Königreich (233 Mio. US-Dollar).

«Die globalen Kapitalmärkte erleben derzeit unruhige, und teils disruptive Zeiten. Dies zeigt sich auch in der seit Jahresbeginn gestiegenen Unsicherheit, die zu einer entsprechenden Volatilität an den Börsen führt. Neben der geopolitisch angespannten Lage und einem gewissen Inflationsdruck kommen nun die angekündigten und teilweise bereits eingeführten Zölle durch die US-Regierung hinzu, welche zu einem Anstieg der Konsumgüterpreise und einer Verlangsamung der weltweiten Wirtschaftsleistung führen können und deshalb einen massiven Effekt auf die Märkte weltweit haben», sagt Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services EY Schweiz.

Die Schweiz startet mit einem Börsengang ins neue Jahr
Im traditionell eher schwachen ersten Quartal gab es einen Börsengang an der Schweizer Börse SIX. Das Basler Biotech-Unternehmen Bioversys AG ging am 7. Februar an die Börse mit einem Emissionsvolumen von knapp 85 Millionen US-Dollar. Entstanden ist die Firma aus einem Spin-Off der ETH im Jahr 2008. Börsenkandidaten in der Schweiz beobachten das Kapitalmarktumfeld, testen das Investorensentiment und adjustieren – wie jüngste Meldungen zeigen – ihre Zeitpläne. (EY/mc/pg)

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