Frankfurt am Main – Die Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) haben nach einem Sprung zu Wochenbeginn am Dienstag weiter zugelegt. Über Nacht hätten die Banken 166,848 Milliarden Euro bei der EZB angelegt, teilte die Notenbank am Dienstag mit. Dies ist der höchste Stand seit dem 9. August 2010.
Am Montag hatte die Summe bei 151,097 Milliarden Euro gelegen. Die Ausleihungen der Geschäftsbanken bei der EZB sanken unterdessen von 14 Millionen auf 8 Millionen Euro.
Misstrauen der Banken untereinander
Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB gelten als Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise leihen sich die Banken nur ungern kurzfristige Mittel bei der Notenbank, da sie dafür einen hohen Zins von derzeit 2,25 Prozent zahlen müssen. Für die Einlagen erhalten die Banken hingegen einen nur geringen Zins von aktuell 0,75 Prozent. Kurzfristige Mittel leihen sich die Banken daher lieber untereinander zu günstigeren Konditionen am sogenannten Interbankenmarkt aus. Die ständigen Fazilitäten der EZB nehmen sie nur dann verstärkt in Anspruch, falls sie ein hohes Mass an Sicherheit suchen. (awp/mc/pg)