EZB-Präsident Mario Draghi. (Foto: EZB)
LIMA – Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat wegen der Konjunkturflaute in wichtigen Schwellenländern erneut vor neuen Risiken für die Konjunktur in der Eurozone gewarnt. In einer Rede bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in der peruanischen Hauptstadt Lima verwies Draghi am Freitag auf jüngste Turbulenzen an den Finanz- und Rohstoffmärkten. Er versicherte, dass die EZB die Entwicklung genau verfolge.
Falls notwendig sei die EZB bereit, alle im Rahmen ihres Mandats zur Verfügung stehen Mittel zu nutzen. Draghi bekräftige damit frühere Aussagen. Konkret nannte der Notenbankchef eine mögliche Veränderung der Grösse, der Laufzeit oder der Zusammensetzung des aktuellen Kaufprogramms von Wertpapieren. Seit März kauft die EZB Wertpapiere im Schnitt von 60 Milliarden Euro pro Monat, um die Konjunktur stärker in Schwung zu bringen.
Ausweitung Anleiheprogramm erwartet
Mittlerweile gehen immer mehr Experten davon aus, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm ausweiteten wird. Als Begründung gilt unter anderem auch die Preisentwicklung in der Eurozone. Trotz aller Bemühungen der Notenbank verharrt die Inflation weiter in der Nähe der Nullmarke und damit deutlich unter dem für die Gewährleistung der Preisstabilität anvisierten Zielmarke von knapp zwei Prozent.(awp/mc/cs)