EZB-Hauptsitz in Frankfurt. (© eyetronic / Fotolia)
Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet keine Knappheiten am Anleihemarkt. Entsprechende Sorgen wegen der massiven Käufe der Notenbank seien übertrieben, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur Sitzung am 15. April. Es sei aber notwendig, das Anleihekaufprogramm flexibel anzuwenden. Die EZB kauft seit März monatlich Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro. Die Käufe sollen bis September 2016 laufen.
Am Dienstag hatte EZB-Direktor Benoit Coeure angekündigt, wegen geringer Handelsaktivitäten in den Sommermonaten einen Teil der milliardenschweren Wertpapierkäufe der EZB vorzuziehen. Die Aussagen hatten heftige Kursausschläge ausgelöst. Angesichts der massiven Käufe von öffentlichen Anleihen befürchten einige Beobachter, dass es zu Engpässen an den Märkten kommen könnte und verweisen auf die zuletzt heftigen Kursausschläge.
«Keine Notwendigkeit, die Geldpolitik zu ändern»
Hinweise auf eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen Politik der EZB gibt es in dem Protokoll nicht. Es gebe keine Notwendigkeit, die Geldpolitik zu ändern. Das Programm müsse «entschlossen» umgesetzt werden. Der Rat zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung des Programms. Es wurde jedoch die Befürchtung geäussert, dass ausbleibende strukturelle Reformen der Regierung das langfristige Wirtschaftswachstum belasten könnten. (awp/mc/ps)