EZB-Chef Mario Draghi. (Foto: EZB)
Frankfurt – Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat es Anfang Juni warnende Stimmen vor den negativen Folgen eines Brexit gegeben. Es seien «signifikante, aber schwer vorhersehbare» negative Auswirkungen auf die Eurozone zu erwarten, heisst es im am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung am 2. Juni.
«Es hat eine generelle Übereinstimmung gegeben, dass ein Brexit ein Unsicherheitsfaktor für den wirtschaftlichen Ausblick wäre», heisst es weiter. Allerdings ging die EZB Anfang Juni noch von einer gesunkenen Wahrscheinlichkeit für einen Brexit aus. Tatsächlich stimmten die Briten am 23. Juni für einen Austritt aus der EU.
Erholung kommt wie erwartet voran
Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone war nach Einschätzung der Ratsmitglieder wie erwartet vorangegangen. Gestützt würde die Konjunktur durch die Binnennachfrage und die Lockerungsmassnahmen der EZB.
Die Mitglieder sahen zudem eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine baldige Leitzinsanhebung in den USA. Sie sahen darin ein positives Signal für die Weltwirtschaft. Allerdings erwartet mittlerweile am Markt niemand mehr eine baldige Zinserhöhung in den USA. Neben dem Brexit hat auch ein enttäuschend ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht die Zinserwartungen deutlich gedämpft. (awp/mc/ps)