EZB-Hauptsitz in Frankfurt.
Frankfurt am Main – Das Geldmengenwachstum im Euroraum hat im Dezember einen Dämpfer erlitten. Nachdem sich das Wachstum zuletzt spürbar beschleunigt hatte, gab es zum Jahresende hin nach. Die breit gefasste Geldmenge M3 wuchs um 3,3 Prozent, nach 3,8 Prozent im November, wie aus Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag hervorgeht. Im Trend zeigt die Entwicklung aber weiter nach oben, wie das Wachstum im Dreimonatsschnitt zeigt: Von Oktober bis Dezember nahm M3 um 3,7 Prozent zu, nach 3,4 Prozent im vorherigen Zeitraum.
Bankvolkswirte verwiesen zudem auf das enger gefasste Aggregat M1, das als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung gilt. Zwar schwächte sich das Wachstum hier ebenfalls ab. Nach einem Plus von 6,7 Prozent im Vormonat, legte M1, das nur die liquidesten Formen der Geldhaltung umfasst, im Dezember nur noch um 6,2 Prozent zu. «Der steile Aufwärtstrend, der hier vor gut einem halben Jahr einsetzte, ist aber weiterhin intakt», kommentierte die Postbank. Dies stützt Erwartungen, wonach der Währungsraum das Konjunkturtal im Laufe des Jahres hinter sich lassen dürfte.
Kreditvergabe der Geschäftsbanken weiterhin schwach
Schwach blieb unterdessen die Kreditvergabe der Geschäftsbanken. Im Jahresvergleich war sie um 0,7 Prozent rückläufig. Die Kreditvergabe befindet sich seit mittlerweile über einem haben Jahr im Abwärtstrend. Experten erklären diese Entwicklung vor allem mit der schwachen Konjunktur insbesondere in Südeuropa, was die Kreditnachfrage dämpft. Besonders schwach präsentierte sich zum Jahreswechsel die Kreditvergabe an Unternehmen, die von November auf Dezember um 51 Milliarden Euro nachgab. Das ist ein ungewöhnlich starker Rückgang. (awp/mc/ps)