EZB: Kreditvergabe sinkt weiter – Geldmenge wächst schwach
EZB-Sitz in Frankfurt.
Frankfurt am Main – Die konjunkturelle Stabilisierung im Euroraum schlägt nicht auf die Kreditvergabe der Banken durch. Wie aus Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag hervorgeht, schrumpft das Volumen neuer Darlehen weiter. Im August reichten die Institute 2,0 Prozent weniger Kredite an Unternehmen und Verbraucher aus als im Vorjahresmonat. Im Vormonat hatte die Jahresrate minus 1,9 Prozent betragen.
Das Wachstum der Geldmenge bleibt ebenfalls schwach. Das breite Aggregat M3 stieg auf Jahressicht um 2,3 Prozent. Das war nur geringfügig mehr als im Vormonat (2,2 Prozent). Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet. Im aussagekräftigeren Dreimonatsschnitt Juni bis August wuchs M3 um 2,3 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte schwächer als im vorangegangen Zeitraum.
Konjunkturelles Schwächesignal
Das enger gefasste Geldmengenaggregat M1 stieg im August um 6,8 Prozent zum Vorjahr. Im Juli und Juni hatten die Raten 7,1 Prozent und 7,6 Prozent betragen. Dass die Entwicklung nach unten zeigt, kann als konjunkturelles Schwächesignal interpretiert werden. M1 gilt als vorlaufender Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. (awp/mc/ps)