Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Jahr 2016 mehr Gewinn gemacht. Der Nettogewinn stieg von 1,08 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 1,19 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Vor allem die Zinserträge aus dem Anleihekaufprogramm und die Erträge aus Fremdwährungsreserven sind für den Gewinnanstieg verantwortlich.
Die Europäische Zentralbank kauft derzeit im Kampf gegen die niedrige Inflation monatlich Anleihen im Wert von 80 Milliarden Euro. Ab März sollen die Käufe dann auf 60 Milliarden Euro im Monat reduziert werden. Die Zinserträge aus diesem Programm stiegen von 0,89 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 1,04 Milliarden Euro im Jahr 2016. Zudem legten die Zinserträge aus den Währungsreserven von 283 Millionen Euro auf 370 Millionen Euro zu. Laut EZB sind dafür vor allem die in Dollar angelegten Währungsreserven verantwortlich. Der US-Dollar hatte im vergangenen Jahr deutlich zugelegt.
Einträgliche Aufsicht
Zudem stiegen auch die Einnahmen aus der Bankenüberwachung. Die Gebühren aus der Aufsicht legten von 277 Millionen Euro auf 382 Millionen Euro zu. Die EZB ist seit dem Herbst 2014 für die Bankenüberwachung im Euroraum zuständig.
Die EZB überweist ihren Überschuss komplett an die nationalen Zentralbanken. 966 Millionen Euro wurden bereits am 31. Januar transferiert, die restlichen 277 Millionen Euro sollen am 19. Februar fliessen. Auf die Bundesbank entfallen davon entsprechend ihres Kapitalanteils an der EZB knapp 26 Prozent. (awp/mc/ps)