EZB: Vergangene Woche keine Anleihen gekauft
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.
Frankfurt am Main – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der vergangenen Woche keine Staatsanleihen gekauft. Dies teilte die Notenbank am Montag in Frankfurt mit. In der Vorwoche hatte sie noch Anleihen im Wert von 432 Millionen Euro gekauft, nachdem sie zuvor drei Wochen lang keine Anleihen erworben hatte.
Wie in den vergangenen Wochen will die Notenbank die gesamte Überschussliquidität einsammeln. Am Dienstag soll ein entsprechendes Geschäft mit den Banken durchgeführt werden. Aufgrund von quartalsweisen Wertberichtigungen steigt das Volumen um 0,5 Milliarden Euro auf 77,0 Milliarden Euro. Dies entspricht ungefähr dem Wert der von der EZB am 6. April gehaltenen Summe an Anleihen. Gebote werden bis 11.30 Uhr angenommen. Die Zuteilung erfolgt am Mittwoch. Der maximale Bietungssatz beträgt 1,0 Prozent. Das Geschäft läuft eine Woche.
Inflationsgefahren entgegenwirken
Zur Stützung des europäischen Rentenmarkts hatte die EZB im Mai 2010 den Ankauf von Staatsanleihen beschlossen. Damit flankiert sie den milliardenschweren Rettungsschirm von EU und IWF für finanzschwache Euro-Länder, deren Bonität im Zuge der Schuldenkrise unter Druck geraten ist. Zugleich hatte die EZB angekündigt, die aus den Anleihekäufen resultierende Überschussliquidität abzuziehen, um möglichen Inflationsgefahren entgegenzuwirken. (awp/mc/ps)