Facebook-IPO bringt UBS massiven Verlust

Facebook-IPO bringt UBS massiven Verlust

Zürich – Die Grossbank UBS hat durch die Panne beim Facebook-Börsengang einen massiven Verlust erlitten. Wie hoch dieser ausfiel, gibt die UBS nicht preis. Es werde aber geprüft, wie die Bank das Geld zurückerhalten könne. Während des Quartals würden keine Kommentare zu Positionen und Performance der Bank gemacht, sagte eine UBS-Sprecherin der Nachrichtenagentur sda. Der Verlust habe aber keine materiellen Auswirkungen auf die UBS.

Der Facebook-Börsengang am 18. Mai war von massiven technischen Problemen der New Yorker Technologiebörse Nasdaq belastet worden. Der Handelsbeginn musste um mehr als 30 Minuten verschoben werden. Schlimmer noch, Händler wussten zum Teil stundenlang nicht, ob ihre Aufträge ausgeführt wurden. Das wurde auch der UBS zum Verhängnis. Wie das «Wall Street Journal» schrieb, hat die Bank den Kauf einer Million Facebook-Aktien beauftragt. Als eine Bestätigung ausblieb, sei die Order mehrfach wiederholt worden. Am Ende sass die Bank demnach auf deutlich mehr Facebook-Papieren als sie haben wollte.

Facebook-Aktie immer noch 30% unter Ausgabepreis
Und es kann kein gutes Geschäft gewesen sein: Die Aktie fiel am ersten Tag nach einem anfänglichen Plus von zehn Prozent schnell auf den Ausgabepreis von 38 Dollar zurück. In den Tagen darauf ging es vor allem abwärts. Zuletzt konnte sich die Aktie zwar etwas von ihren Tiefständen lösen – mit 27,10 Dollar kostet sie aber immer noch rund 29 Prozent weniger als am ersten Tag. Einige Investoren sehen bereits dauerhaften Schaden für die Finanzierung von Internet-Unternehmen.

Rechtliche Schritte werden geprüft
Gemäss der UBS-Sprecherin werde nun eine Klage gegen die Nasdaq geprüft. «Wir werden weiterhin Möglichkeiten prüfen, wie wir unsere Verluste in dieser Angelegenheit zurückerhalten können, haben aber noch keine rechtlichen Schritte eingeleitet», sagte sie. Die Nasdaq schlug bisher einen Fonds mit insgesamt 40 Mio. Dollar vor, aus dem Ausgleichszahlungen für die technischen Probleme bezahlt werden sollen. Die Summe wurde von den Aktienhändlern sofort als zu niedrig kritisiert. Konkurrierende Börsen verurteilen eine solche Zahlung hingegen als Wettbewerbsverzerrung. (awp/mc/ps)

 

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