Facebook will Libra erst nach Zustimmung von Aufsichtsbehörden starten

Facebook will Libra erst nach Zustimmung von Aufsichtsbehörden starten

Washington – Facebook will seine geplante Kryptowährung Libra erst nach der Zustimmung der Aufsichtsbehörden starten. Bedenken müssten vor einem Start vollständig ausgeräumt werden, hiess es in einem vorbereiteten Redetext von David Marcus, der bei Facebook für Libra zuständig ist. Marcus wird am Dienstag vom Bankenausschuss des Senates angehört. Es soll vor einem Start von Libra entsprechende Genehmigungen geben. Bisher war der offizielle Start für die erstes Jahreshälfte 2020 vorgesehen.

Die Kryptowährung werde nicht mit den nationalen Währungen der Länder konkurrieren und die Geldpolitik der Zentralbanken nicht beeinträchtigen, so Marcus. Man wolle auch nicht die Geldpolitik der Notenbanken beeinflussen. Libra solle als Zahlungsmittel genutzt werden und nicht als Spekulationsobjekt.

Facebook-Pläne in der Kritik
Der Plan von Facebook zur Einführung der Libra war zuvor von etlichen Spitzenpolitikern und Zentralbankchefs kritisiert worden. So hatten sich der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, der französische Finanzminister Bruno Le Maire und der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, gegen die Libra ausgesprochen und scharfe Regulierungen gefordert. «Facebooks Kryptowährung Libra wird wenig Ansehen und Zuverlässigkeit haben», sagte US-Präsident Trump. Kryptowährungen seien nicht wertbeständig und basierten auf «dünner Luft».

Libra soll an einen Korb von etablierten Währungen wie US-Dollar, Euro und Yen gekoppelt und durch kurzfristige Staatsanleihen abgesichert werden. Dadurch werden massive Kursschwankungen wie beim Bitcoin vermieden («Stable Coin»). Libra benutzt ausserdem im engeren Sinne keine Blockchain, sondern ein anderes System der verteilten Kassenbücher («Distributed Ledger Technology». Damit verbraucht Libra nur einen Bruchteil der Energie, die beim «Schürfen» der Bitcoins aufgewendet werden muss. (awp/mc/ps)

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