Facebook zeigt Wall Street die kalte Schulter
Besseres zu tun als sich mit Analysten zu treffen: Mark Zuckerberg.
New York – Facebook scheint sich vor seinem Milliarden-Börsengang nicht besonders um die Gunst der Wall Street zu bemühen. Die an dem Börsengang beteiligten Banken sollen mit 1,1 Prozent nur etwa die Hälfte der üblichen Kommission erhalten, berichtete das «Wall Street Journal». Ausserdem sei Firmengründer Mark Zuckerberg am Montag einem Treffen mit Analysten ferngeblieben. Er müsse sich eher um die Produktentwicklung statt um solche Gespräche kümmern, soll Finanzchef David Ebersman gesagt haben.
Allerdings sei bisher noch keine Entscheidung getroffen worden, welche Rolle der 27-jährige Gründer bei der Präsentation der Börsenpläne vor Investoren – der sogenannten Roadshow – spielen solle, schrieb die Zeitung. Ziel des Treffens am Montag sei gewesen, Analysten einen Einblick in das Geschäft des weltgrössten Sozialen Online-Netzwerks zu geben, damit sie Fragen potenzieller Investoren besser beantworten können. Neben Ebersman sei auch die für das Tagesgeschäft zuständige Top-Managerin Sheryl Sandberg dabeigewesen. Facebook habe unter anderem angekündigt, in wenigen Wochen eine Antwort auf die Patentklage des Internet-Konzerns Yahoo zu präsentieren, die den Börsengang behindern könnte.
Lohnendes Geschäft für die Banken
Mit erwarteten Einnahmen von mindestens fünf Milliarden Dollar wird der Facebook-Börsengang der voraussichtlich grösste einer Internetfirma überhaupt – und damit auch für die Banken ein lohnendes Geschäft. Zusammen mit den Anteilen, die bei den Alteigentümern wie Zuckerberg verbleiben, wird der gesamte Firmenwert auf bis zu 100 Milliarden Dollar hochgerechnet. Facebook rekrutierte rund 30 Finanzinstitute, um die Aktien unters Volk zu bringen. (awp/mc/pg)