James Bullard, Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis.
Washington / Frankfurt – Die US-Notenbank könnte ihren Leitzins möglicherweise früher als bisher gedacht anheben. Der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, rechnet bereits Ende des ersten Quartals 2015 mit der erste Zinserhöhung der Fed seit 2006. Diese Prognose lieferte Bullard am Donnerstag in einem Interview mit «Fox Business». Die Markterwartung einer ersten Zinserhöhung in den USA liegt bei Mitte 2015.
Bullard ist derzeit aber nicht stimmberechtigt im geldpolitischen Rat der Fed (FOMC). Erst im kommenden Jahr darf er wieder an den Entscheidungen mitwirken. Der Währungshüter begründete seine Prognose mit der aktuell starken konjunkturellen Entwicklung in den USA. Seiner Einschätzung nach dürfte die US-Wirtschaft nach einer Wachstumsdelle im Winter in den kommenden Quartalen mit etwa drei Prozent wachsen. Der Wert ist auf das Jahr hochgerechnet. Er kann daher nicht mit entsprechenden Zahlen aus Europa verglichen werden.
Yellen gibt sich bedeckt
Zuletzt hatte sich die Fed über einen möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung sehr bedeckt gehalten. Bei der letzten Pressekonferenz von Notenbankchefin Janet Yellen hatte es in der vergangenen Woche keinerlei Hinweise auf den möglichen Zeitpunkt gegeben. Derzeit liegt der Leitzins in den USA bei faktisch Null. (awp/mc/ps)