Fed-Chef Powell kündigt Wertpapierkäufe an und signalisiert Zinssenkung
Denver – US-Notenbankpräsident Jerome Powell will mit dem Kauf von Wertpapieren gegen die Spannungen auf dem US-Geldmarkt vorgehen und hat ausserdem eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr signalisiert. Man werde schon bald Massnahmen zur Aufstockung des Angebots an Liquidität auf den Weg bringen, sagte Powell im Rahmen einer Wirtschaftskonferenz in Denver.
Der Notenbankchef deutete in diesem Zusammenhang den Kauf von Geldmarktpapieren (T-Bills) an, also von Wertpapieren mit kurzer Laufzeit.
Powell machte deutlich, dass der Kauf von Geldmarktpapieren mit kurzer Laufzeit keine Rückkehr zum Kaufprogramm von Staatsanleihen darstelle. Die Massnahme ziele vielmehr darauf ab, Spannungen am US-Geldmarkt zu verhindern. Zuletzt hatten amerikanische Banken Probleme bei der Abwicklung alltäglicher Geschäfte. Zeitweise mussten hohe Zinsen für die täglich benötigten Finanzmittel gezahlt werden. Die US-Notenbank Fed reagierte darauf und stellt den Banken derzeit täglich hohe zweistellige Milliardenbeträge zur Verfügung.
Dritte Zinssenkung in diesem Jahr?
Darüber hinaus lieferte Powell auch neue Hinweise auf die weitere Entwicklung der Zinsen in den USA. Der Notenbanker verglich die aktuelle Situation in den USA mit der Lage in den 1990er Jahren. Damals hatte die Fed die Leitzinsen dreimal gesenkt, um den Aufschwung der Wirtschaft zu stabilisieren. Beobachter werten die Aussagen Powells als Hinweis auf eine dritte Zinssenkung 2019.
Auf der jüngsten Zinssitzung der Fed Mitte September hatten die Währungshüter den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der Leitzins liegt derzeit in einer Spanne zwischen 1,75 Prozent und 2,00 Prozent. Die nächste Zinssitzung wird Ende Oktober stattfinden. (awp/mc/pg)