Powell will Kampf gegen die Inflation entschlossen fortsetzen

Jerome Powell

Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: Fed/Flickr)

Jackson Hole – Die US-Notenbank hat im Kampf gegen die Inflation weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. «Die Wiederherstellung der Preisstabilität wird wahrscheinlich die Fortsetzung einer restriktiven Geldpolitik für einige Zeit notwendig machen», sagte der Vorsitzende der Notenbank, Jerome Powell, am Freitag im Rahmen der Notenbankkonferenz von Jackson Hole. Das «überragende Ziel» der Fed sei es, den Zielwert für die Inflation von zwei Prozent wieder zu erreichen.

Ein zu zögerliches Vorgehen würde nur die langfristigen Kosten erhöhen, sagte Powell. Er versuchte zudem offenbar die Marktspekulationen auf eine Zinssenkung im kommenden Jahr zu dämpfen. Die historische Erfahrung sprächen dagegen, die Geldpolitik zu früh zu lockern.

Powell gab jedoch noch keine klaren Signale für die nächste Zusammenkunft. «Unsere Entscheidung auf der September-Sitzung wird von der Gesamtheit der eingehenden Daten und den sich entwickelnden Aussichten abhängen», sagte der Notenbanker. Es könnte jedoch ein erneut «aussergewöhnlich grosser» Zinsschritt notwendig werden. An den Märkten wird spekuliert, ob die Fed den Leitzins um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte anheben könnte.

Kampf gegen sehr hohe Inflation
Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins auf der jüngsten Sitzung im Juli um 0,75 Prozentpunkte auf 2,25 bis 2,50 Prozent erhöht. Es war der vierte Anstieg des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie – und der zweite in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Der Grund für das entschlossene Handeln der Notenbank ist die sehr hohe Inflation. Die Jahresrate hatte im Juli bei 8,5 Prozent gelegen. Die Fed strebt eine Rate von zwei Prozent an.

Commerzbank-Analyst Christoph Balz erwartet, dass die Fed die Leitzinsen in diesem Jahr von 2,5 Prozent auf vier Prozent anhebt. «Wir halten es allerdings für wahrscheinlich, dass Mitte des nächsten Jahres, wenn die Wirtschaft in die Rezession abgerutscht ist und die Inflation wieder langsam sinkt, sich das Klima ändert und Forderungen nach Zinssenkungen aufkommen werden», kommentierte Balz. «Dann dürfte die Fed ihren Fokus verschieben und einen Teil der Zinserhöhungen wieder zurücknehmen.»

Technische Rezession
Das Umfeld für die Notenbank ist schwierig. Die hohe Inflation spricht für weitere Zinserhöhungen. Gleichzeitig hat sich die Konjunktur zuletzt merklich abgekühlt und ist eine sogenannte technische Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt der USA war zwei Quartale in Folge geschrumpft. Gleichzeitig zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr robust. Powell hat daher erneut die Datenabhängigkeit der Entscheidungen der Fed betont.

Federal Reserve

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