Fed-Chefin Yellen lässt Märkte über Zinswende im Unklaren
Fed-Chefin Janet Yellen. (© US Government Work)
Washington – Der Zeitpunkt der Zinswende in den USA bleibt unklar. Notenbankchefin Janet Yellen gab am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats keine klaren Hinweise, wann mit der ersten Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zu rechnen ist. Sie bekräftigte, die Fed habe derzeit keine Eile, sich von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik zu verabschieden. Ob die Zinswende, wie von vielen Fachleuten erwartet, gegen Mitte 2015 kommt oder nicht, ist damit weiter offen.
Yellen bekräftigte in Washington jedoch, dass die Fed die Finanzmärkte auf die geldpolitische Straffung vorbereiten werden. Dies geschehe, indem das Codewort «Geduld» aus der Erklärung der Fed zum Zinsentscheid gestrichen werde. Zugleich unterstrich Yellen, dass daraus keine Rückschlüsse auf den genauen Zeitpunkt einer Zinswende zu ziehen seien.
Fed will flexibel bleiben
Die bisherige Sprachregelung der Fed besagt, dass «auf den kommenden Sitzungen» nicht mit einer Zinsanhebung zu rechnen ist. Yellen bestätigte, dass darunter die beiden kommenden Sitzungen zu verstehen seien. Allerdings könne nicht umgekehrt geschlussfolgert werden, dass die Zinsen auf den beiden kommenden Sitzungen angehoben würden, sobald das Codewort «Geduld» gestrichen sei. Vielmehr könne die geldpolitische Wende dann auf jeder der nachfolgenden Sitzungen des Offenmarktausschusses FOMC beschlossen werden.
Unter dem Strich will sich die Fed wohl grösstmögliche Flexibilität in ihrer Geldpolitik bewahren. Dazu passt, dass Yellen auf Risiken ausserhalb der USA verwies. Konkret nannte sie das schwächere Wachstum in China und im Euroraum. Zudem wies sie auf die schwache Inflation als Risiko hin. Positiv hob Yellen dagegen die robuste Arbeitsmarktlage hervor, wenngleich es immer noch Spielraum für Verbesserungen gebe. (awp/mc/ps)