Fed-Mitglieder geben widersprüchliche Zinssignale
James Bullard, Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis.
Jackson Hole – Vertreter der US-Notenbank (Fed) haben am Freitag widersprüchliche geldpolitische Signale gegeben. «Ich halte eine baldige Leitzinsanhebung für nicht angemessen», sagte Narayana Kocherlakota, Chef der regionalen Notenbank von Minneapolis, am Freitag in Jackson Hole dem Fernsehsender CNBC. Die weltweite Abschwächung der Konjunktur sei auch ein Risiko für den US-Ausblick. Dies müsse bei der Geldpolitik der Fed berücksichtigt werden.
Kocherlakota hatte sich allerdings auch schon vor den jüngsten Finanzmarktturbulenzen gegen eine Leitzinsanhebung in diesem Jahr ausgesprochen. An den Finanzmärkten wurde zuletzt angesichts der von China ausgehenden Turbulenzen immer weniger mit einer schnellen Leitzinsanhebung im September gerechnet.
Bullard: Ausblick «nicht sehr» verändert
Grundsätzlich positiver beurteilt dagegen der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, die Lage der US-Wirtschaft. Die Volatilität an den Finanzmärkten der vergangenen zehn Tagen habe den Ausblick «nicht sehr» verändert, sagte Bullard dem Fernsehsender Bloomberg TV, ebenfalls in Jackson Hole. Die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft seien gut. Es gebe also keinen Grund für die Fed ihre Strategie zu ändern. Sowohl Bullard als auch Kocherlakota sind derzeit im geldpolitischen Ausschuss nicht stimmberechtigt. (awp/mc/ps)