Fed: Wirtschaftswachstum setzt sich trotz Handelssorgen fort

Fed: Wirtschaftswachstum setzt sich trotz Handelssorgen fort
Fed-Chef Jerome Powell. (Foto: Fed/Flickr)

Washington – Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage der US-Notenbank Fed trotz anhaltender Handelskonflikte zuletzt fortgesetzt. In den meisten Notenbankdistrikten habe die wirtschaftliche Aktivität moderat zugelegt, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht («Beige Book»).

Insgesamt seien die Unternehmen weiterhin zuversichtlich. In den meisten Distrikten gebe es aber Unsicherheit mit Blick auf die schwelenden Handelskonflikte. In einigen Distrikten hätten Unternehmen daher Investitionen verringert oder ganz gelassen. Die von der US-Regierung eingeführten Zölle würden zu steigenden Produktionskosten führen. Dies gelte insbesondere für die Industrie.

Verunsicherung durch US-chinesischen Handelskonflikt
US-Präsident Donald Trump hatte gegenüber einer Reihe von Ländern Importzölle auf Stahl und Aluminium eingeführt. Verunsichert werden die Märkte vor allem durch die massiven Zollandrohungen gegenüber China. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des «Wall Street Journals» haben die USA der chinesischen Regierung eine weitere Gesprächsrunde angeboten.

Höher Preisdruck
Der Preisdruck hat sich laut dem Bericht in einigen Distrikten erhöht. In den meisten Regionen seien die Preise jedoch wie bisher mit einem mässigen bis moderatem Tempo gestiegen. Der Arbeitsmarkt bleibe eng. Die Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden, belasteten in einige Regionen das Wirtschaftswachstum.

Arbeitskräfte sind knapp
Die Konsumausgaben hätten zuletzt moderat zugelegt, heisst es im Beige Book. Am Arbeitsmarkt gebe es in den meisten Distrikten eine Knappheit an Arbeitskräften. Das Lohnwachstum sei zumeist moderat gewesen. In einer Reihe von Distrikten habe es jedoch bei Bauarbeitern einen starken Lohnanstieg gegeben.

Leitzinserhöhung für Ende September erwartet
Die US-Notenbank wird nach einhelliger Erwartung von Ökonomen ihren Leitzins auf der kommenden Sitzung am 25. und 26. September erneut anheben. Daran dürfte auch die Kritik von US-Präsident Donald Trump nichts ändern. Schliesslich ist die Wirtschaft im zweiten Quartal auf das Jahr hochgerechnet mit 4,2 Prozent gewachsen. Derzeit liegt der Leitzins bei 1,75 bis 2,00 Prozent. Laut Fed-Mitglied Lael Brainard könnte der Leitzins in den nächsten ein bis zwei Jahren über 3,0 Prozent steigen.

Das Beige Book beruht auf einer Umfrage bei Unternehmen. Zudem werden auch Ökonomen, Marktexperten und andere Geschäftskontakte befragt. Es wurden Daten berücksichtigt, die bis zum 31. August eingegangen sind. Das Beige Book wurde von der regionalen Notenbank von New York erstellt. An den Finanzmärkte spielte die Veröffentlichung keine Rolle. (awp/mc/pg)

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