Washington – Das robuste Wachstum der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage der amerikanischen Notenbank Fed zuletzt fortgesetzt – wenn auch offenbar etwas weniger dynamisch. In den meisten Notenbankdistrikten habe die wirtschaftliche Aktivität «mässig bis moderat» zugelegt, hiess es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht («Beige Book»). In dem letzten Bericht hatte sie nur von einem «moderaten» Wachstum gesprochen.
Belastet werde die Wirtschaft durch die Unsicherheit über die weitere Entwicklungen in der Handelspolitik. Zudem litten einige Unternehmen unter Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitnehmer zu finden. Die Unternehmen erwarteten in den nächsten sechs Monaten ein «mässiges bis moderates» Lohnwachstum. Die Firmen in mehreren Distrikten verwiesen auch auf gestiegene Material- und Transportkosten. Die Verbraucherpreise seien zuletzt ebenfalls «mässig bis modert» gestiegen.
Das Beige Book beruht auf einer Umfrage bei Unternehmen. Zudem werden auch Ökonomen, Marktexperten und andere Geschäftskontakte befragt. Es wurden Daten berücksichtigt, die bis zum 15. Oktober eingegangen waren.
Fed ignoriert Trump-Kritik
Die US-Notenbank hatte zuletzt immer wieder Signale gegeben, dass sie ihre Zinsen weiter anheben wird. Sie ignorierte dabei die heftige Kritik von US-Präsident Donald Trump. Er hatte die Notenbank gar als seine «grösste Bedrohung» bezeichnet. Er fürchtet, dass die höheren Leitzinsen die US-Wirtschaft abwürgen könnten.
Auf der Sitzung vom 25. bis zum 26. September hatte die Fed den Leitzins auf eine Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent angehoben. Dies war die dritte Leitzinserhöhung in diesem Jahr. Beobachter erwarten die nächste Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte auf der übernächsten Sitzung am 18. bis 19. Dezember. (awp/mc/pg)