Zürich – Die UBS will den Vertrag zwischen der von ihr übernommenen Credit Suisse und Michael Klein offenbar nicht akzeptieren. Sie wolle daher das Gespräch mit Klein suchen, hiess es in einem Bericht der «Financial Times» vom Dienstagabend, der Insider als Quelle nennt.
So habe die UBS nun ein juristisches Team damit beauftragt zu prüfen, wie der Vertrag zwischen der Credit Suisse und Klein so kostengünstig wie möglich aufgelöst werden könne, so der Bericht weiter. UBS und CS lehnten gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab, ebenso ein Sprecher von Klein.
«Keine Bereicherung auf Kosten unserer Aktionäre»
«Das Geschäft wurde abgeschlossen, als der verkaufenden Bank die Pistole auf die Brust gesetzt wurde», sagte der FT eine der UBS nahe stehende Quelle. Es könne nun aber nicht sein, dass sich Klein «auf Kosten unserer Aktionäre bereichert».
Schon unmittelbar nach Bekanntwerden des Deals hatte die UBS signalisiert, dass sie nach der Übernahme der Rivalin am Investment-Banking-Beratungsgeschäft der Credit Suisse festhalten will. Strategische «Global Banking»-Bereiche würden beibehalten, hiess es damals. «Global Banking» – so nennt die UBS ihr Geschäft mit der Begleitung von Unternehmen bei Übernahmen und Fusionen oder Börsengängen.
Damit stellte sich schon damals die Frage, ob die Abspaltungspläne der Credit Suisse vom Tisch seien. Die CS hatte zu früherem Zeitpunkt angekündigt, das Kapitalmarkt- und Beratungsgeschäft unter dem Namen CS First Boston auszulagern und später an die Börse bringen zu wollen. Die Leitung der neuen CS First Boston sollte der ehemalige CS-Verwaltungsrat Michael Klein übernehmen.
Kaufpreis von 175 Mio Dollar
Bestandteil der Pläne war auch der Kauf der Klein Group durch die CS für rund 175 Millionen US-Dollar. Gerade dieser millionenschwere Kauf des US-Unternehmens mit nur rund 40 Fachleuten hatte für grosse Diskussionen gesorgt. (awp/mc/pg)