Finanzkonzern ING mit Gewinnsprung weiter auf Kurs

Jan Hommen

ING-CEO Jan Hommen.

Amsterdam – Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Im ersten Quartal stieg der um Sondereffekte bereinigte Gewinn um knapp 62 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Die Aktie stieg im frühen Vormittagshandel im behaupteten Gesamtmarkt um 2,5 Prozent.

Die Bank-Sparte profitierte von höheren Erträgen und gesunkenen Risiko-Aufwendungen und steigerte ihren bereinigten Vorsteuergewinn um fast ein Drittel. Die Risikovorsorge lag im ersten Quartal mit 332 Millionen deutlich unter den Vorquartalen und den 497 Millionen aus dem Vorjahr. Auch die Kosten wurden weiter reduziert. Der bereinigte Vorsteuergewinn im Versicherungsgeschäft stieg um 280 Prozent. Der Produktabsatz und die Gebühren- und Provisionseinnahmen seien merklich gestiegen, die Aufwendungen seien gesunken, hiess es. Experten hatten jeweils mit weniger gerechnet.

Bis 13. Mai zwei Milliarden Euro zurückgegeben
Der Konzern war während der Finanzkrise in Schieflage geraten und hatte vom niederländischen Staat zehn Milliarden Euro als Stütze erhalten. Bis 13. Mai sollen Einlagen von zwei Milliarden Euro zurückgegeben werden. Damit wäre ING 70 Prozent der Hilfen wieder losgeworden. Die noch verbleibenden 3 Milliarden Euro Staatshilfe will das Unternehmen bis Mai 2012 zurückzahlen. Für die Niederlande erweist sich die einstige Nothilfe als gutes Geschäft. Einschliesslich aller Zinsen und Kosten zahlt ING für die nun zu zahlenden Gelder nach eigenen Angaben einen Zuschlag von einer Milliarde Euro. Bereits für die erste Hälfte der Hilfen hatte die Bank eine Prämie 600 Millionen Euro an den Staat überwiesen.

Fokus auf IPO der Versicherungssparten
Im laufenden Jahr will der Konzern den Fokus weiterhin auf die geplanten Börsengänge der Versicherungssparten legen. Sie sollen in zwei Teilen, USA und Europa & Asien, an den Markt gebracht werden, wie Unternehmenschef Jan Hommen sagte. «Bei der Umstrukturierung liegen wir voll im Plan.» Hommen sagte weiter, sobald die Märkte sich in einem guten Zustand zeigen, werde ING hier weiter vorangehen. Auch der Verkauf der Online Bank ING Direct USA und des niederländischen Immobilienkreditvermittlers WestLandUtrecht Bank seien auf gutem Weg. Die Europäische Kommission hatte unter anderem den Verkauf der Versicherungssparten zur Bedingung für die Genehmigung der Staatshilfe gemacht. (awp/mc/ps/upd/ss)

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