Finanzkrise holt Goldman Sachs noch einmal ein

Lloyd Blankfein

Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein. (Paul Elledge Photography/Wikimedia, Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons)

Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein. (Paul Elledge Photography/Wikimedia, Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons)

New York – Ein teurer Rechtsstreit mit der US-Regierung um weit zurückliegende Hypotheken-Geschäfte hat den Gewinn von Goldman Sachs im vergangenen Jahr um annähernd ein Drittel auf unter dem Strich 5,6 Milliarden US-Dollar gedrückt. Im Schlussquartal alleine brach der Gewinn auf 574 Millionen Dollar ein, wie das Wall-Street-Haus am Mittwoch in New York mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Ergebnis noch bei 2,0 Milliarden Dollar gelegen.

Die Anleger waren allerdings auf die Belastung vorbereitet: Goldman Sachs hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, sich mit der US-Regierung auf einen gut 5 Milliarden Dollar schweren Vergleich geeinigt zu haben. Dabei ging es um fragwürdige Geschäfte mit Hypothekenpapieren aus den Jahren 2005 bis 2007 – kurz danach war mit dem Absturz des US-Häusermarkts die Finanzkrise ausgebrochen.

Tiefere Erträge
Im Tagesgeschäft sah sich Goldman Sachs den Turbulenzen auf den Kapitalmärkten ausgesetzt. Die Erträge – die gesamten Einnahmen der Bank – fielen im vergangenen Jahr um 2 Prozent auf 33,8 Milliarden Dollar. Die Probleme schlugen sich im Schlussquartal besonders deutlich nieder mit einem Rückgang der Erträge um 5 Prozent. Gut lief bis zuletzt noch das Beratungsgeschäft bei Übernahmen, Fusionen und Börsengängen – eine von Goldman Sachs› Paradedisziplinen.

Die Sorgen um Chinas Wirtschaft und der massiv gefallene Ölpreis hatten auch den anderen grossen US-Banken zugesetzt. Im Unterschied zur reinen Investmentbank Goldman Sachs konnten breit aufgestellte Geldhäuser wie JPMorgan Chase oder die Bank of America die Finanzmarkt-Turbulenzen der vergangenen Monate aber besser abfedern, etwa mit Einsparungen oder Verbesserungen im Privatkunden-Geschäft. Zudem kam den Goldman-Rivalen zugute, dass sie ihre Rechtsstreitigkeiten wegen der Finanzkrise bereits grösstenteils erledigt haben – vielfach ebenfalls mit milliardenschweren Vergleichen. (awp/mc/pg)

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