FINMA-Präsidentin Anne Héritier Lachat.
Bern – Die Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat im zweiten Jahr ihres Bestehens weitere Mitarbeitende engagieren können. Die Zahl der Vollzeitstellen stieg von 333 im Vorjahr auf 371. Im laufenden Jahr ist eine weitere Erhöhung auf 400 Vollzeitstellen geplant.
Priorität habe, in allen Bereichen ein einheitlicheres und stärker risikoorientiertes Aufsichtskonzept einzuführen, sagte FINMA-Präsidentin Anne Héritier Lachat am Dienstag vor den Medien in Bern.
Realen Mehrwert schaffen
Die Behörde, die Anfang 2009 aus dem Zusammenschluss von Bundesamt für Privatversicherungen (BPV), Eidgenössischer Bankenkommission (EBK) und der Kontrollstelle für die Bekämpfung der Geldwäscherei entstand, müsse nun beweisen, dass nicht nur bestehende Einheiten zusammengeführt würden, sondern dass sie realen Mehrwert schaffe. Ihre Aufsichtstätigkeit führte 2010 zu 32 Strafanzeigen. Zuletzt wurde vergangene Woche eine Strafanzeige der FINMA gegen den Industrieinvestor Giorgio Behr bekannt, weil dieser beim Versuch der Übernahme des Schleifmittel-Herstellers sia Abrasives mit Hilfe der Bank am Bellevue die Offenlegungspflicht schwer verletzt habe.
13 Strafanzeigen wegen unerlaubten Tätigkeiten
13 Strafanzeigen gingen auf unerlaubte Tätigkeit zurück; etwa gegen ein österreichisches Bruderpaar, das mit einem Schneeballsystem Gelder von mindestens 50 Mio CHF von mehreren Hundert Anlegern entgegen nahm. Gehäuft wurde die FINMA auch auf Fälle aufmerksam, in denen mit aggressiven Methoden Aktien von Start-up-Unternehmen verkauft werden, insbesondere via kaum regulierten Freiverkehr an deutschen Börsen. Einige dieser Unternehmen würden aber gar nie operativ tätig, sondern das Geld werde abgezogen und die Gesellschaften liquidiert. (awp/mc/ps)