Finma-Direktor Patrick Raaflaub.
Bern – Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat die Genfer Privatbank HSBC (Suisse) wegen deren Datenklau-Affäre gerügt. Die Finma ortete nach einer umfangreichen Untersuchung Mängel bei der internen Organisation und der Kontrolle der IT-Aktivitäten der Bank.
Durch diese Mängel habe die Bank in schwerwiegender Weise die Bewilligungsvoraussetzungen verletzt, teilte die Finma am Montag mit. Sie verlangt, dass die HSBC (Suisse) «den eingeschlagenen Weg fortsetzt und die Massnahmen zur Herstellung der erforderlichen IT-Sicherheit konsequent weiterführt». Die Finma werde den Abschluss der Umsetzung dieser Masssnahmen zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes begleiten. Eröffnet hatte die Finma das formelle Verwaltungsverfahren gegen die HSBC Private Bank (Suisse) im März 2010.
15’000 HSBC-Kunden betroffen
Anlass der Untersuchung war, dass es bei der Bank vermutlich in den Jahren 2006 und 2007 zum Diebstahl einer weitreichenden Menge an Kundendaten kommen konnte. Gegenstand der Untersuchung waren die damalige IT-Organisation und die seither von der HSBC (Suisse) getroffenen organisatorischen und technischen Vorkehrungen im Hinblick auf die gesetzlichen Anforderungen. Von der Affäre waren 15’000 HSBC-Kunden betroffen. Die französische Justiz hatte die Datensätze im Januar 2009 bei einem ehemaligen HSBC-Mitarbeiter beschlagnahmt. Die Affäre wurde aber erst im Dezember des gleichen Jahres in den Medien publik. Die französischen Behörden haben zudem Daten von Tausenden von HSBC-Kunden den Behörden in Italien und Spanien übergeben. (awp/mc/ps)