Finpact: Digitale Geldanlagen werden bei der Generation 50+ immer beliebter
Zürich – Die Finpact AG, ein Spin-off der Universität St. Gallen und Experte für digitale Geldanlagen ab dem 50. Lebensjahr, und die Hochschule Luzern (HSLU) haben die Studie «Digitale Geldanlagen für die Generation 50+» durchgeführt. Die repräsentative Studie gibt aufschlussreiche Einblicke, wie die über 50-Jährigen in der Schweiz digitale Geldanlagen nutzen und welche Bedürfnisse sie haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz digitaler Anlageplattformen in dieser Altersgruppe zwar noch in den Kinderschuhen steckt, sich aber bereits ein Viertel der Befragten vorstellen kann, diese zu nutzen. Ausschlaggebend dafür sind leicht verständliche Anlagestrategien, Kostentransparenz und eine unkomplizierte Funktionalität der Plattformen. Interessanterweise zeigen sich auch deutliche Geschlechterunterschiede in Bezug auf nachhaltige Geldanlagen und die Präferenz für digitale Plattformen mit ergänzender Beratung und technischer Unterstützung.
Jährlich werden gemäss Bundesamt für Statistik 11 Milliarden Franken als Kapitalleistungen aus Pensionskassen bezogen und 88 Milliarden Franken vererbt. Zu den Hauptempfängern dieser Vermögensflüsse gehört die Bevölkerungsgruppe der über 50-Jährigen. Diese demografische Gruppe umfasst rund 3,5 Millionen Personen, wovon 1,8 Millionen zwischen 50 und 64 Jahre alt sind und die in den nächsten 15 Jahren das Rentenalter erreichen werden. Diese Menschen nutzen ihr Vermögen vor allem zur Finanzierung des dritten Lebensabschnitts, weshalb ein verantwortungsvoller Umgang mit dem privaten Vermögen besonders wichtig ist.
Digitale Anlageplattformen sind noch wenig bekannt
58 Prozent der Befragten besitzen Wertschriften und 26 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, eine digitale Anlageplattform zu nutzen. Nur ein kleiner Teil (9%) nutzt bereits aktiv digitale Anlagelösungen. Dabei gibt es einen grossen geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen Frauen (4%) und Männern (13%). Die geringe Nutzung ist vor allem auf die geringe Bekanntheit solcher Plattformen zurückzuführen, denn 65 Prozent der Teilnehmenden geben an, noch nie davon gehört zu haben oder nicht sonderlich viel über digitale Anlageplattformen zu wissen.
Verständlichkeit und Kostentransparenz am wichtigsten
Laut der Studie sind die Verständlichkeit der Unterlagen (47%) und die Nachvollziehbarkeit der Anlagestrategie (47%) die wichtigsten Anforderungsmerkmale bei der Auswahl einer Geldanlage. Bei der Auswahl von digitalen Anlageplattformen stehen Kostentransparenz (74%) und Transparenz über die Anlagen im Portfolio an erster Stelle. Demgegenüber legen nur 43 Prozent der Befragten einen grossen Wert auf den Preis und nur 36 Prozent auf die Reputation des Anbieters. Interessant ist, dass der Zugriff über eine App für die Befragten weniger wichtig ist als der Zugang via E-Banking, lediglich 31 Prozent der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer erachten den Zugang via App als wichtig. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass Transparenzaspekte für Frauen tendenziell wichtiger sind als für Männer, während Männer preissensitiver sind als Frauen.
Basisfunktionen und hybride Beratung gefragt
Die Studie untersucht die Bedeutung technischer Funktionalitäten digitaler Anlageplattformen. Interessanterweise stehen Basisfunktionen an erster Stelle. So sind für die Teilnehmenden das Abrufen des aktuellen Vermögensstandes (73%), das Verfolgen der Rendite (73%) und das Abrufen von Unterlagen für die Steuererklärung (71%) die Funktionen mit der höchsten Priorität. Umfassendere Funktionalitäten wie die Finanz- und Budgetplanung (14%) wurden von den Befragten als weniger wichtig eingestuft.
Auch die Möglichkeit der Beratungsunterstützung wurde in der Studie näher beleuchtet. Demnach bevorzugen 42 Prozent bei digitalen Anlagelösungen eine persönliche Beratung – was die Bedeutung der Kombination von Mensch und Maschine unterstreicht. Auch eine jederzeit verfügbare technische Unterstützung ist von grosser Bedeutung (36%). Der Bedarf an technischem Support als Ergänzung zur digitalen Lösung ist bei Frauen höher als bei Männern. Die persönliche Beratung durch die eigene Bank wird insbesondere von Frauen als wichtig erachtet. 50 Prozent der Befragten geben zudem eine Zahlungsbereitschaft für Beratung an, entweder pro in Anspruch genommene Beratung oder als All-in Fee.
Nachhaltig, aber ohne Renditeverzicht
Nachhaltiges Investieren (41%) ist laut Studie ein wichtiges Merkmal bei der Auswahl einer Geldanlage. Vor allem für Frauen sind nachhaltige Geldanlagen ein wichtiges Kriterium. Zudem nimmt der Wunsch nach nachhaltigen Geldanlagen mit steigendem Vermögen ab. Die Möglichkeit, mit einem spezifischen Nachhaltigkeitsfokus (zum Beispiel Klimawandel) zu investieren, ist für die Befragten von geringem Interesse (10%). Die Mehrheit der Befragten ist an nachhaltigen Geldanlagen interessiert, möchte aber keinen spezifischen Fokus setzen (44%). 39 Prozent der Befragten geben an, dass für sie beim Geldanlegen primär eine attraktive Rendite im Vordergrund steht.
Die vollständige Studie sowie weitere Informationen finden sich unter www.finpact.ch/studie-50plus oder können bei der Finpact AG angefordert werden. (finpact/mc/hfu)