Fisch Asset Management: Emerging Markets differenziert betrachtet

Fisch Asset Management: Emerging Markets differenziert betrachtet

Hannes Boller, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management. (Bild: Fisch AM)

Zürich – Die Emerging Markets haben sich als Anlageregion etabliert. Sie unterliegen dabei von Zeit zu Zeit wie jede andere Region und Anlageklasse Schwankungen sowie unterschiedlichen Entwicklungsprognosen. Aktuell beeinflussen die Negativ-Meldungen der vergangenen Wochen die Märkte stark. Allen voran ist China, die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt und quasi das «führende» Schwellenland, mit der Abwertung des Yuan und der Wachstumsabschwächung in aller Munde. Auch Brasilien und Malaysia mit Korruptionsskandalen oder Russlands Rezession aufgrund des tiefen Ölpreises und den anhaltenden Sanktionen gehören zu den Faktoren, die das Marktsegment der Schwellenländer zurzeit erheblich stressen und damit die Risikoprämien global ansteigen lassen.

«Da zahlreiche Schwellenländer zu den grössten Rohstofflieferanten zählen, wirken sich die Preisrückgänge vieler Rohstoffe, darunter insbesondere Eisenerz und Erdöl, belastend für deren Volkswirtschaften aus. Doch unter den Emerging Markets gibt es auch Staaten, die beispielsweise als Ölimporteure vom niedrigen Ölpreis profitieren, wie die Türkei und Indien und viele weitere asiatische Staaten. Die relativ günstiger gewordenen Rohstoffpreise sind vorteilhaft auch für osteuropäische Länder wie Polen und Tschechien, deren Wirtschaft sich äusserst robust präsentiert. Schwellenländer sind ein heterogenes Gebilde und müssen deshalb unbedingt differenziert betrachtet werden. Es ist wie in der Euro-Zone: es gibt positive und negative Entwicklungen, aber in der Regel wird über schlechte mehr berichtet als über gute», sagt Hannes Boller, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management.

Vorteil grosser Währungsreserven
Es gibt also auch positive Nachrichten aus Emerging Markets. Beispielsweise profitieren viele Länder von ihrer schwachen Heimwährung und können damit ihre Produkte im Ausland günstiger absetzen. Zudem haben verschiedene Schwellenländer über die letzten Jahrzehnte grosse Währungsreserven aufgebaut und beispielsweise China (USD 3.000 Mia.), Saudi-Arabien (USD 600 Mia.), Indien, Südkorea, Brasilien, Singapur und Hongkong (je über USD 300 Mia.) hohe Volumen angespart. Das gibt den Ländern die Möglichkeit, am Devisenmarkt zu intervenieren und diese Reserven zur Finanzierung von Defiziten einzusetzen. Tiefe US-Kapitalmarktzinsen dürften zudem auch wieder Kapital in die Schwellenländer zurück fliessen lassen. Die Zinsdifferenzen zwischen verschiedenen Schwellenländern und den USA oder Europa sind stark angestiegen.
Die Risikoprämien von Investment Grade Unternehmensanleihen aus Schwellenländern entschädigen aktuell mit 2,7 Prozent. Das liegt über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre und deutlich entfernt vom Tiefststand von 1,9 Prozent in 2011. Diese Prämie ist historisch attraktiv und deutlich höher als bei vergleichbaren Anleihen europäischer und US-amerikanischer Schuldner. Die Zinsduration der Anleihen beträgt gut fünf bei einer durchschnittlichen Kreditqualität von BBB+.

«Das Anleihensegment bleibt interessant für ein regional breit diversifiziertes Portfolio. In einer substanziellen Ausweitung der Risikoprämien sehen wir immer auch Chancen für attraktive Investitionsmöglichkeiten. Sicherlich ist es in diesem volatilen Umfeld besonders wichtig, Risiken und Chancen abzuwägen, um den teilweisen Verwerfungen in der Region zu begegnen. Mit unserem defensiven Ansatz sehen wir uns dafür gerüstet. Insbesondere auch bei einem negativen Szenario. So liegt der erwartete Total Return bei unserem Emerging Markets-Anleihenfonds bei einer Ausweitung der Risikoprämien auf 3,2 Prozent (+0,5 Prozent) und einer Reduktion der siebenjährigen US-Zinsen auf 1,65 Prozent (-0,2 Prozent) immer noch bei über zwei Prozent auf Sicht von zwölf Monaten», so Boller. (Fisch Asset Management/mc/ps)

Über Fisch Asset Management
Die Brüder Kurt Fisch und Dr. Pius Fisch gründeten im Jahr 1994 in Zürich Fisch Asset Management als unabhängige Asset Management Boutique. In der Folge bauten wir im Bereich Wandelanleihen eine global führende Stellung auf. Mit der gleichen Absicht starteten wir vor neun Jahren das Management von Unternehmensanleihen mit Schwergewicht auf High Yield und Emerging Market Corporate Bonds. Und vor fünf Jahren wurde die Expertise mit den Produkten Absolute Return und Trendfollowing erweitert. Dank der Mehrheitsbeteiligung am Credit Research Spezialisten Independent Credit View (I-CV) weisen wir eine hohe Kompetenz in der Kreditanalyse auf. Das per Ende Juni 2015 mit 61 Mitarbeitenden verwaltete Kundenvermögen von CHF 8.4 Mrd. stammt mehrheitlich von institutionellen Anlegern aus dem deutschsprachigen Europa. Die Firmenkultur prägen Unternehmergeist, Mitbestimmungsrecht und Unabhängigkeit. Unser Unternehmen ist als Effektenhändlerin zugelassen und untersteht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Seit April 2015 sind wir zudem Unterzeichner der UN Principles for Responsible Investment (UNPRI), einer Investoreninitiative in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms UNEP und dem UN Global Compact.

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