„Momentan sorgt die Ölpreis-Entwicklung zwar wieder einmal für Schlagzeilen, erst mit dem Hoch Anfang Oktober, danach mit der rasanten Talfahrt, doch für uns als Anleger ist der mittel- und langfristige Blick entscheidend. Für die Ölpreisentwicklung beurteilen wir aus dieser Perspektive auch Angebot und Nachfrage. Derzeit gibt es zwar aus politischen und konjunkturellen Gründen ein Überangebot, dennoch erwarten wir, dass sich der Brent-Ölpreis nicht deutlich aus der Spanne von USD 55-80 pro Fass herausbewegen sollte. Denn an den Rändern der Bandbreite sorgen jeweils die jeweiligen Massnahmen der OPEC-Länder sowie der US-Schieferölproduzenten für einen Ausgleich. Längerfristig könnte es in den nächsten Jahren sogar zu einer Unterversorgung der Öl- und Gasmärkte kommen, da die niedrigen Preise der letzten Jahre zu einem starken Rückgang der Investitionen in die Förderinfrastruktur und die Erschliessung neuer Vorkommen geführt haben. Wir sind überzeugt, dass diese Bedenken im Hinblick auf eine Angebotsverknappung die langlaufenden Futures-Preise in den letzten Monaten ansteigen liessen und Kursbewegungen bei Energiewerten gedämpft haben.
Aus unserer Sicht bietet das Segment unverändert Energie für Wandelanleiheninvestoren. In unseren Wandler-Strategien halten wir entsprechend an unseren Investitionen in den grossen integrierten Ölgesellschaften fest. Ihre Aktienkurse dürften ihre langfristig positive Dynamik behalten, denn die Unternehmen profitieren von hohen Margen bei der Raffinierung, der steigenden Nachfrage nach Flüssigerdgas sowie deutlich niedrigeren Investitions- und Förderkosten als noch vor einigen Jahren. Infolgedessen weisen sie gesunde Gewinnmargen auf und erwirtschaften ihre bis dato höchsten Cashflows. Um unter Umständen von den saisonalen Ausschlägen der Erdgaspreise profitieren zu können, behielten wir selektiv auch unsere Positionen in stärker auf Erdgas ausgerichteten Energieerzeugern bei. Ausserhalb des Energiesektors nahmen wir vor kurzem Industriewerte und Reedereien ins Portfolio auf, die von der steigenden Nachfrage nach Flüssigerdgas und den wachsenden Exportkapazitäten profitieren. Ferner kauften wir selektiv Chemieunternehmen zu, für die niedrigere Ölpreise entsprechend geringere Inputkosten bedeuten dürften. Im Gegenzug reduzierten wir aufgrund der zunehmenden Unsicherheit im Hinblick auf künftige Investitionen im Energiesektor unsere Positionen in Energieerzeugern und Dienstleistern für die Ölindustrie mit sehr tiefer Bonität.“ (Fisch Asset Management/mc/ps)