Fiskalquote in der Schweiz 2010 leicht angestiegen
Bern – Die Steuerbelastung ist in der Schweiz 2010 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Im internationalen Vergleich ist sie aber weiterhin tief. Nur Japan, Irland und die USA haben eine noch tiefere Fiskalquote. Die Fiskalquote ist die Summe aller Steuern und öffentlichen Abgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Im Jahr 2010 beträgt die Quote voraussichtlich 29,8% des BIP, wie die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) mitteilte.
Dies ist 0,1% mehr als 2009. Damit sei die Fiskalquote relativ stabil geblieben, schreibt die Finanzverwaltung. Die leichte Zunahme sei auf das Wachstum der Steuereinnahmen in den Kantonen und Gemeinden zurückzuführen.
Beim Bund und den Sozialversicherungen entwickeln sich die Quoten rückläufig, da die Einnahmen aus Steuern und Abgaben weniger stark angestiegen sind als das BIP. Der Rückgang der Steuerquote auf Bundesebene dürfte laut EFV eine Nachwirkung des BIP-Einbruchs im Jahr 2009 sein. Bei den Sozialversicherungen führte die leicht höhere Arbeitslosigkeit im Jahr 2010 zu tieferen Einnahmen.
Deutlich unter dem Durchschnitt
Im internationalen Vergleich liegt die Schweizer Fiskalquote nach wie vor deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Länder, der bei 33,7% liegt. Von den mit der Schweiz vergleichbaren Ländern weisen die USA die tiefste Quote aus, vor Japan und Irland. Am höchsten ist die Steuerbelastung in Dänemark, gefolgt von Schweden, Belgien, Italien, Frankreich und Österreich.
Keine Angleichung festzustellen
Eine Angleichung der Fiskalquoten sei in den letzten zehn Jahren nicht festzustellen, schreibt die EFV. In Italien ist die Quote trotz eines bereits sehr hohen Wertes gestiegen, in den USA trotz eines tiefen Wertes stark gesunken. In der Schweiz hat sich die Quote seit 2000 nicht stark verändert.
Bei der Ermittlung der Fiskalquote stützt sich die Finanzverwaltung auf die Zahlen der Finanzstatistik, welche gemäss den Richtlinien der OECD erstellt werden. Dadurch werde die Vergleichbarkeit sichergestellt, schreibt die EFV. Die Abweichungen zu den offiziellen Resultaten der OECD für das Jahr 2010 seien auf neuere Schätzungen in einzelnen Teilen seitens der EFV zurückzuführen. (awp/mc/pg)