Brüssel – Die Ratingagentur Fitch hat nach eigener Aussage keine Pläne für eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs. Die geplanten Veränderungen am Euro-Rettungsmechanismus EFSF gefährdeten das Rating Frankreichs nicht, sagte der Leiter der Abteilung Staatsanleihen bei Fitch, David Riley, am Freitag in Brüssel. Zudem werde eine starke EU-Lösung Italien und Spanien vor einer Herabstufung schützen.
Der Deutsche Aktienindex Dax schnellte nach dieser Aussage nach oben – zuletzt lag er rund 2,3 Prozent im Plus. Frankreich trägt mit Deutschland die Hauptlast am Rettungsmechanismus EFSF. Derzeit hat die zweitgrösste europäische Volkswirtschaft noch die Topnote «AAA» wie nur noch fünf weitere Euro-Staaten: Deutschland, Österreich, Niederlande, Finnland und Luxemburg.
S&P warnt mehrere Euro-Schuldensünder
Dagegen drohte die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) mehreren Euro-Schuldenstaaten für den Rezessions-Fall mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Sollte es erneut zu einer Rezession kommen, werde man die Kreditwürdigkeit von Frankreich, Spanien, Italien, Irland, und Portugal um eine oder zwei Noten herabstufen, stellte S&P in einem am Freitag veröffentlichten Papier in Aussicht. Ein Rückfall in die Rezession sei aktuell zwar nicht das Hauptszenario von S&P, erklärte die Ratingagentur. Offenbar würden die derzeitigen Absicherungsmechanismen der Währungsunion im Falle eines Negativszenarios aber nicht ausreichen. (awp/mc/upd/ps)