Fitch senkt Kreditwürdigkeit Japans um eine Note

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Tokio – Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Japans wegen einer zögerlichen Haushaltskonsolidierung um eine Note gesenkt. Die Note werde von bisher «AA-» auf «A+» reduziert, teilte Fitch am Dienstag mit. Es droht sogar noch eine weitere Herabstufung, denn Fitch setzte den Ausblick für das Rating auf «negativ».

Der Plan zur Konsolidierung der Staatshaushalte wirke im Vergleich zu anderen Industriestaaten eher gemächlich, sagte Andrew Colquhoun. Colquhoun ist bei Fitch zuständig für asiatische Staatsanleihen. Zudem sei die Umsetzung der Konsolidierungspolitik grossen politischen Umsetzungsrisiken ausgesetzt. Der japanische Schuldenstand dürfte laut Fitch bis Ende 2012 bis 239 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen und damit den höchsten Wert unter den Industrieländern erreichen. Seit Beginn der Finanzkrise sei der Schuldenstand um 61 Prozentpunkte geklettert.

Druck auf japanische Regierung nimmt zu
Der Druck auf die japanische Regierung dürfte nach der Kreditbewertung von Fitch weiter zunehmen. Die japanische Regierung hatte im Januar eingeräumt, dass sie das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts im Fiskaljahr 2020 trotz einer geplanten Verdopplung der Mehrwertsteuer wohl nicht erreichen wird. Der Mehrwertsteuersatz soll laut Planungen der Regierung von fünf Prozent auf zehn Prozent klettern. Dies ist jedoch politisch sehr umstritten.

Ungünstige demografische Entwicklung
Eine weitere langfristige Gefahr sieht Fitch in der ungünstigen demografischen Entwicklung. Die alternde Bevölkerung werde zunehmend die sozialen Sicherungssysteme belasten. Daher seien haushaltspolitische Erfolge notwendig, um diesen Druck zu mindern.

Der japanische Yen geriet nach der Nachricht zum Dollar und zum Euro unter Druck. (awp/mc/pg)

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