Fitch stuft Zypern weiter ab

Fitch Ratings

Frankfurt am Main – Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Euro-Landes Zypern zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate gesenkt. Die Bonität sinkt um zwei Noten von «A-» auf «BBB», wie die Agentur am Mittwoch mitteilte. Damit liegt das Rating nur noch zwei Noten über dem sogenannten «Ramsch-Bereich», der spekulative Anlagen kennzeichnet. Der Ausblick für die Bonität Zyperns bleibt «negativ», was weitere Herabstufungen erwarten lässt.

Fitch begründet die abermalige Herabstufung Zyperns vor allem mit fiskalischen Unwägbarkeiten. Vermutlich werde es dem Land nicht gelingen, seinen mittelfristigen Finanzbedarf komplett am Kapitalmarkt zu decken, so Fitch. Zudem verweist die Agentur auf ein deutlich höheres Haushaltsdefizit im laufenden Jahr infolge der schweren Explosion auf einem Marinestützpunkt Mitte Juli. Von der verheerenden Explosion ist insbesondere die Stromversorgung Zyperns betroffen, was das künftige Wachstum deutlich dämpfen dürfte. Unter den aktuellen Marktumständen werde Zypern seinen Finanzbedarf vermutlich nicht ohne fremde Hilfe «von offizieller Seite» decken können, so Fitch.

Bonität bereits Anfang Mai gesenkt
Fitch hatte die Bonität Zyperns bereits Anfang Mai deutlich gesenkt. Grund war die Griechenlandkrise. Der Bankensektor Zyperns ist eng mit den griechischen Banken verwoben. Ein Grossteil aller Forderungen des zyprischen Bankensektors entfällt auf griechische Schuldner. (awp/mc/ps)

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