Fonds und Aktien trotz Niedrigzinsphase bei Schweizer Privatanlegern unbeliebt
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Zürich – Eine repräsentative Umfrage von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) hat ergeben, dass Fonds und Aktien bei Schweizer Privatanlegern trotz Niedrigzinsphase unbeliebt sind: Nicht einmal jeder Dritte ist in Aktien investiert und nur etwas mehr als jeder Fünfte hält gegenwärtig Fondsanlagen; über die Hälfte der Befragten gibt an, von 100.000 CHF Anlagevolumen überhaupt kein Geld in Fonds investieren zu wollen.
Die beliebteste Geldanlage für die Schweizer sind das klassische Sparbuch, Tagesgeld- und Festgeldkonto (44,0 Prozent), gefolgt von Immobilien (32,3 Prozent). Dabei ist die grosse Mehrheit (69,8 Prozent) mit dem Ertrag ihrer Geldanlagen trotzdem sehr zufrieden oder zufrieden. Für die nächsten 12 Monate glaubt jeder Siebte (14,6 Prozent), dass die Zinsen noch weiter fallen werden. Die Umfrage wurde von TNS Infratest im Auftrag von GSAM durchgeführt.
„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen klar, dass die Schweizer Privatanleger auch in der herrschenden Niedrigzinsphase in eher sicherheitsorientierten Anlageklassen verbleiben, die aber aktuell keine ausreichende Rendite abwerfen und nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen können“, erklärt Pascal Mischler, Leiter des Drittvertriebs für die Schweiz bei GSAM. „Aktien und Fonds schaffen es auch jetzt nicht in die Gunst der Schweizer, genauso wenig wie die Schwellenländer als Ganzes – und das, obwohl gerade hier noch attraktive Renditechancen schlummern.“
Die Umfrageergebnisse im Detail:
- Als grösstes Risiko für die eigene Geldanlage gelten den Schweizer Anlegern zur Zeit die wirtschaftlichen Risiken (41,4 Prozent), gefolgt – mit grossem Abstand – von politischen Risiken (17,4 Prozent) und Inflation (16 Prozent). Staatsverschuldung (12,3 Prozent) und Deflation (5,5 Prozent) spielen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
- Für 73,7 Prozent der Befragten ist Sicherheit das wichtigste Geldanlage-Kriterium. Entsprechend sind und bleiben das klassische Sparbuch sowie das Tages- oder Festgeldkonto (44 Prozent) die beliebtesten Anlageformen der Schweizer. Dabei können die aktuellen Zinssätze in dieser Anlageklasse nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen. In Immobilien (32,3 Prozent) und Aktien (29,1 Prozent) hingegen hat jeweils nur rund jeder Dritte Geld angelegt, in Fonds sogar nur jeder Fünfte (22,9 Prozent).
- Der klaren Mehrheit der Befragten ist eine Streuung ihrer Geldanlage über verschiedene Anlageklassen wichtig oder sehr wichtig (68,6 Prozent). Allerdings würde mehr als jeder zweite Anleger (53,9 Prozent) überhaupt kein Geld in Fonds anlegen. Auch in Aktien würden 31,3 Prozent nicht investieren.
- Trotz Niedrigzinsphase haben unter den befragten Anlegern im Schnitt über 60 Prozent nicht auf die Niedrigzinsphase reagiert und ihr Investment in den einzelnen Anlageklassen weder erhöht noch verringert.
- Und obwohl sich die Zinsen bereits seit einiger Zeit auf historischen Tiefständen befinden und die Folgen für die Geldanlage und die zu erwartenden Renditen signifikant sind, ist die grosse Mehrheit (69,8 Prozent) mit dem Ertrag ihrer Geldanlagen aktuell sehr zufrieden oder zufrieden.
- Für die nächsten 12 Monate glaubt jeder Siebte (14,6 Prozent) gar an weiter sinkende Zinsen, nur 20,4 Prozent gehen von steigenden Zinsen aus.
- Die sicherste Währung haben die Schweizer eindeutig gefunden: Die heimische Währung liegt mit überragender Mehrheit vorne – 79,4 Prozent entscheiden sich für den Franken, jeweils nur rund 5 Prozent für den Euro und das britische Pfund.
Zur Umfrage
TNS Infratest hat im Auftrag von GSAM das Investitionsverhalten von Schweizer Anlegern im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld repräsentativ untersucht. Für die Umfrage wurden telefonisch 1.020 Personen in der Schweiz befragt, die über 16 Jahre alt sind und nach eigener Einschätzung über verschiedene Geldanlageformen gut informiert sind. Die Erhebung wurde im September 2014 durchgeführt.
(GSAM/mc/pg)