Frankfurter Börse erweitert Handelszeit

Frankfurter Börse erweitert Handelszeit

Börse in Frankfurt.

Frankfurt – Am wichtigsten deutschen Börsenplatz in Frankfurt soll der Handel künftig schon um 8.00 Uhr beginnen und damit eine Stunde früher als bisher. Die sogenannten Xetra-Spezialisten, die im Mai die bisherigen Makler auf dem Parkett ablösen, sollen nach dem Willen des Börsenrates voraussichtlich ab dem 1. Juni an Werktagen von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr arbeiten.

Die Kernhandelszeit des fortlaufenden Handels auf der elektronischen Xetra-Plattform bleibe von 9.00 bis 17.30 Uhr unverändert, teilte die Deutsche Börse am Donnerstag mit. Mit den erweiterten Handelszeiten folgt die Frankfurter Börse dem Beispiel vieler Regionalbörsen.

Hintergrund der neuen Regeln ist die bereits beschlossene Umstellung des Parketthandels auf Xetra. Vom 23. Mai an sollen sämtliche Aktien und Anleihen an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) nur noch über das elektronische Handelssystem Xetra gehandelt werden. Aufgabe der Xetra-Spezialisten ist es dann, vom Handelssaal in der Frankfurter Innenstadt aus den direkten Draht zu Investoren zu halten und für ausreichend Liquidität im Handel zu sorgen.

Wettbewerbsposition stärken
Vor allem illiquide Nebenwerte – also solche Aktien, die in nur sehr geringe Stückzahlen gehandelt werden – sollen davon profitieren. Zwar würden teilweise auch hochliquide Bluechips von Spezialisten betreut, doch werde sich trotz eines bald einheitlichen Xetra-Handelssystems auch in Zukunft stets eindeutig unterscheiden lassen, ob Aktien im Spezialisten- oder im Xetra-Kernhandel gehandelt wurden, hiess es. «Mit der Umstellung auf Xetra und dem früheren Handelsbeginn stärkt die Frankfurter Wertpapierbörse ihre Wettbewerbsposition», erklärte FWB-Geschäftsführer Rainer Riess in der Mitteilung.

Parketthandel hat ausgedient
Mit dem Spezialistenmodell und dem leistungsstärkeren Xetra-System erwartet sich Riess zudem mehr Effizienz beim Frankfurter Handel. Längst nämlich hat der Parketthandel ausgedient, auch wenn der grosse Börsensaal in Frankfurt als Kulisse für die Fernsehkameras erhalten bleibt. Insgesamt wurden 2010 am Kassamarkt der Deutschen Börse 1,32 Billionen Euro umgesetzt, davon 1,24 Billionen Euro auf der Handelsplattform Xetra. Auf dem Parkett der FWB wurden dagegen nur 78,8 Milliarden Euro umgesetzt. (awp/mc/gh)

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