Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister François Baroin.
Paris – Die zweitgrösste Euro-Volkswirtschaft Frankreich hat zu leicht gestiegenen Zinsen kurzlaufende Geldmarktpapiere bei Investoren untergebracht. Dennoch bewegen sich die Refinanzierungskosten weiter auf sehr niedrigem Niveau. Das Ergebnis der entsprechenden Auktion am Dienstagnachmittag blieb allerdings knapp unter dem maximalen Platzierungsziel zurück, wie aus den Zahlen der französischen Finanzagentur hervorgeht. Insgesamt sammelte Frankreich 8,715 Milliarden Euro ein. Anvisiert waren 7,6 bis 8,9 Milliarden Euro.
4,4 Milliarden Euro spülten Dreimonatspapiere in die Staatskasse. Gegenüber der letzten vergleichbaren Versteigerung stiegen die Zinsen von 0,005 auf 0,023 Prozent. Die Nachfrage übertraf das Angebot um das 1,72-fache (zuletzt: 2,61-fach). Weitere 2,2 Milliarden Euro flossen Frankreich über Geldmarktpapiere mit sechsmonatiger Laufzeit zu. Die Zinsen stiegen auf 0,074 Prozent nach zuletzt 0,034 Prozent. Die Auktion war 2,83-fach überzeichnet (zuletzt 3,9-fach).
Auch Elf-Monats-Papiere deutlich überzeichnet
Mit Papieren über eine Laufzeit von elf Monaten sammelte Frankreich zusätzliche 2,075 Milliarden Euro ein. In diesem Bereich gingen die Zinsen gegenüber der letzten Auktion von 0,176 auf 0,136 Prozent zurück. Die Nachfrage fiel um das 2,171-fache höher aus als das Angebot. Damit lag die Überzeichnung deutlich über dem letzten Vergleichswert von 1,85. Nach Einschätzung der Anleihe-Experten der Commerzbank dürften allerdings erst die französischen Auktionen am Donnerstag grössere Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten auf sich ziehen. Dann werden Käufer für lange und ultralange Papiere mit einem Gesamtvolumen von 7 bis 8 Milliarden Euro gesucht. (awp/mc/ps)