IWF-Chefin Lagarde muss vor Gericht
IWF-Direktorin Christine Lagarde. (Foto: IWF / Flickr)
Paris – IWF-Chefin Christine Lagarde muss wegen einer umstrittenen Millionenzahlung zu ihrer Zeit als französische Wirtschaftsministerin vor Gericht. Das französische Kassationsgericht wies ihren Revisionsantrag am Freitag ab. Damit muss die 60 Jahre alte Chefin des Internationalen Währungsfonds sich vor dem Gerichtshof der Republik verantworten.
Lagarde wird dort Fahrlässigkeit vorgeworfen. Es geht um den Verdacht, Lagarde könne in ihrer Zeit als Wirtschaftsministerin in Paris (2007-2011) regelwidrig eine Entschädigungszahlung von rund 400 Millionen Euro an Bernard Tapie ermöglicht haben. Der Geschäftsmann hatte sich von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais beim Verkauf seiner Anteile am deutschen Sportartikelhersteller Adidas geprellt gesehen und deswegen geklagt. Lagarde bezeichnete das Verfahren und die Vorwürfe stets als «völlig unbegründet».
Der Gerichtshof der Republik ist ein spezielles Gericht, das für Gesetzesverstösse französischer Regierungsmitglieder im Rahmen ihres Amtes zuständig ist.
IWF spricht Lagarde Vertrauen aus
Der IWF hat seiner Vorsitzenden Christine Lagarde trotz des Gerichtsprozesses das Vertrauen ausgesprochen. Das Exekutivdirektorium sei über das Verfahren unterrichtet worden, teilte Sprecher Gerry Rice am Freitag mit. Man vertraue weiterhin auf ihre Fähigkeit, ihre Arbeit auszuführen. (awp/mc/ps)