David Solo, CEO von GAM und Swiss & Global Asset Management. (Foto: GAM Holding)
Zürich – Die von der GAM Holding verwalteten Vermögen haben zuletzt stagniert. Die «sehr positive» Marktentwicklung im dritten Quartal 2013 wurde weitgehend von der Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken zunichte gemacht. Die Netto-Neugeldzuflüsse fielen nach Angaben des Unternehmens insgesamt «bescheiden» aus.
Wie der Vermögensverwalter am Dienstag mitteilte, lagen die Assets under Management (AuM) per Ende September 2013 bei 116,6 Mrd CHF und damit unverändert zum Stand per Jahresmitte. So wiesen auch das Investment Management mit 72,1 Mrd CHF als auch das Private Labeling-Geschäft mit 44,5 Mrd den gleichen Vermögenswert aus wie noch zum 30. Juni. Mit der ausgewiesenen Vermögensbasis liegt GAM etwas unter den Erwartungen der Analysten.
Investment Management mit besserer Bruttomarge
Im Investment Management habe GAM Abflüsse in erster Linie bei Schwellenländeranleihen und margenschwachen Produkten verzeichnet – wie bei physisch hinterlegten Gold-ETFs und bestimmten institutionellen Mandaten in der Schweiz. Demgegenüber hätten «zahlreiche» Segmente mit höheren Margen «starke» Netto-Zuflüsse erfahren. Die verbesserte Vermögenszusammensetzung habe in der Summe zu einer höheren annualisierten Bruttomarge geführt.
Konkret seien GAM «umfangreiche» Mittel einer öffentlichen Pensionskasse in den USA zu Gunsten des Alternative Investments Solutions-Angebots zugeflossen. Dies ist im Urteil des Unternehmens ein Hinweis auf die erfolgreiche Neuausrichtung der Verwaltung von Hedge-Fund-Portfolios auf institutionelle Kunden.
Die Kapitalzuflüsse in die Single-Manager-Produkte seien «robust» ausgefallen. Und die Kundennachfrage nach Julius Bär-Aktienfonds habe im dritten Jahresviertel «deutlich» angezogen, heisst es weiter. In der Summe hätten sich die Netto-Neugeldzuflüsse im Investment Management erhöht.
Private Labeling mit Mittelabfluss
Das Private Labelling-Geschäft – welches Outsourcinglösungen im Auftrag Dritter anbietet und etwa 6% des Gruppenertrags ausmacht – erfuhr dagegen einen Abfluss von Kundengeldern. Dies sei vor allem auf extern verwaltete Geldmarktfonds sowie auf Schliessungen und Rücknahmen von Offshore-Fonds zurückzuführen. Das Wachstum in diesem Geschäft bleibe kurzfristig weniger vorhersehbar als angenommen, so GAM. Denn die europäische Regulierung von Onshlore-Fonds sei noch nicht abschliessend definiert.
Weiterhin solide präsentiert sich gemäss GAM die Bilanz. Per 30. September 2013 belief sich das Eigenkapital (Tangible Equity) auf 518,4 Mio CHF (+9%). Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2011–2014 habe die Gruppe im dritten Quartal 325’000 eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 15,17 CHF zur Vernichtung erworben.
Die jüngste Reduktion des Rückkaufvolumens stehe im Einklang mit der Strategie der Gruppe, heisst es weiter. Diese sehe vor, den Dividenden einen höheren Stellenwert einzuräumen. GAM plane, die bisherige Ausschüttungsquote von etwa 50% des operativen Reingewinns aufrechtzuerhalten. Dies, sofern die Gruppe die kurzfristige Ergebnisentwicklung als nachhaltig einschätze.
Umbau schreitet voran
Ferner ist die Implementierung der neuen Organisationsstruktur der GAM-Gruppe auf gutem Wege. Mit der Integration einer Reihe von Teams bei GAM und Swiss & Global Asset Management sei die funktionale Organisation der Gruppe nun weitgehend umgesetzt. So seien zum Beispiel die weltweiten Vertriebs- und Marketing-Teams unter einer gemeinsamen Führung vereint und die HR-, Finanz- sowie Rechts- und Compliance-Funktionen auf Gruppenebene vollständig integriert worden.
Zudem habe GAM damit begonnen, die Büroräumlichkeiten in London und Zürich mit 378 resp. 353 Mitarbeitern zu konsolidieren. Damit gebe die Gruppe in beiden Städten traditionelle Standorte auf und lege Teams gemäss ihrer Funktionen zusammen. Dieser Prozess werde bis zum Jahresende 2013 abgeschlossen sein. (awp/mc/pg)