GAM erleidet 2022 Verlust von über 300 Mio Franken

GAM erleidet 2022 Verlust von über 300 Mio Franken
Sitz des Vermögensverwalters GAM in Zürich.

Zürich – Der Vermögensverwalter GAM hat im vergangenen Jahr rückläufige Vermögen verzeichnet und unter dem Strich einen hohen Verlust erlitten. Jetzt kommt die Strategie erneut auf den Prüfstand.

Die Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2022 einen bereinigten Verlust vor Steuern von rund 42,8 Millionen Franken nach einem solchen von 9,6 Millionen im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der erwartete IFRS-Nettoverlust nach Steuern wird mit rund 309,9 Millionen beziffert nach einem solchen von 23,3 Millionen 2021.

Das Finanzergebnis sei angesichts sehr schwieriger Märkte im Jahr 2022 und der Tatsache, dass GAM – wie ein Grossteil der Branche – einen negativen Netto-Vermögenszuwachs verzeichnete «enttäuschend» ausgefallen.

Auf der positiven Seite vermeldet GAM eine starke Anlageperformance der eigenen Strategien. Auch seien die Kosteneinsparungsziele erreicht worden: Der Gesamtaufwand für das Jahr lag um mehr als 20 Millionen niedriger als 2021. Der Personalbestand ging per Ende Dezember im Jahresvergleich um 11 Prozent zurück.

Positionierung wird überprüft
Gleichzeitig befasst sich das Management eingehend mit der künftigen Strategie des Unternehmens. Die Präsentation des detaillierten Jahresergebnisses 2022 war ursprünglich für Ende Februar angekündigt gewesen, wurde jetzt aber auf den 25. April verschoben. Denn am gleichen Tag will GAM auch ein Strategie-Update geben.

Um bis dahin die notwendige Zeit zu haben, sei der Termin verschoben worden. Der Verwaltungsrat fokussiere sich unermüdlich darauf, das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder strategisch richtig zu positionieren, liess sich GAM-Präsident David Jacob in der Mitteilung zitieren. GAM war in der Vergangenheit mit Blick auf die Strategie und Positionierung auch immer wieder Gegenstand von Übernahmespekulationen gewesen.

Gleichzeitig mit den Jahreszahlen will GAM zudem auch einen Zwischenbericht zum ersten Quartal 2023 liefern.

Derweil kommt es zu einem Wechsel im Verwaltungsrat: Nach dem geplanten Rücktritt von Benjamin Meuli per Ende 2022 sei das Verwaltungsratsmitglied Jacqui Irvine zur Vizepräsidentin ernannt worden. Die Generalversammlung soll am 25. Mai 2023 in Zürich stattfinden. (awp/mc/pg)

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